1 Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
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Objektbezeichnung:
 

Kahle Poen

Objektkennung:
 

DE-4717-308

Schutzgebietstyp (Designation Type):
 

Natura 2000 (natura2000)
Gebietstyp: FFH Schutzgebiet Natura 2000 (specialAreaOfConservation)

Schutzklassifizierung (Protection classification):
 

Naturschutz (natureConservation)

Gebietstyp:
 

FFH-Gebiet, das Teilfläche eines VR-Gebietes ist (G)

Bearbeitung:
 

EU-Kommission:
 

Kommission d. EU

 

Datum: 01.12.2003, Ausweisung als BEG

Informant:
 

Landesanstalt f. Oekologie, Bodenordnung u. Forsten NRW

 

Datum: 01.10.2000, GGB, Vorschlag

 

Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz

 

Datum: 01.02.2007, Fortschreibung

Kartierung / Bearbeitung:
 

Buehner, Raimund

 

Datum: 01.10.1999, Ersterfassung

LOEBF:
 

Mitarbeiter(in) der LOEBF

 

Datum: 01.11.2000, Datenerfassung

Zusammenhang des beschriebenen Gebietes mit anderen Gebieten (Relationships of the described site with other sites):
 

Naturschutzgebiet - NSG Kahle Poen:
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 98 %, Art der Bez.: eingeschlossen (Natura 2000-Geb. umschliesst Schutzgeb.), Referenz: HSK-298

Vogelschutzgebiet besonderer Bedeutung (EG) - Vogelschutzgebiet 'Medebacher Bucht':
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 100 %, Art der Bez.: umfassend (Schutzgebiet grösser als Natura 2000 Gebiet), Referenz: 4717-401

Landschaftsschutzgebiet - LSG-Medebacher Norden: Duedinghauser Hochmulde, Ta:
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 0 %, Art der Bez.: angrenzend

Landschaftsschutzgebiet - LSG-Medebach:
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 1 %, Art der Bez.: teilweise Überschneidung

Objektbeschreibung (Object description):
 

Nördlich von Titmaringhausen erhebt sich der breite Bergrücken des Kahlen Pön fast auf 775 m ü. NN. Auf diesem ehemals "kahlen", verheideten Grenzberg zu Hessen sind -heute umgeben von jungen Fichtenwäldern- kleinere Reste montaner Zwergstrauchheiden erhalten geblieben. Die sanften Oberhanglagen über 700 m ü. NN außerhalb des verfichteten Gipfelwaldes tragen artenreiche montane Bergwiesen (Mähwiesen vom Typ der Goldhaferwiesen). Nach Süden hin fallen die Talhänge steiler ins Tal der Wilden Aa ab. Diese überwiegend beweidete Hangzone wird von kleinen, von Gehölzen begleiteten Quellbächen durchzogen. Einige hangparallele Hecken strukturieren den Hang. Der Wald im Osten ist ein bodensaurer, früher niederwaldartig genutzter Buchenwald. Das stärker hängige, artenreiche Grünland wird von Rotschwingelweiden, Weißkleeweiden und Glatthaferwiesen trockener Ausprägung eingenommen. Kleinflächig kommt in Bachnähe und auf sickerquelligem Standort ergänzend auch Nassgrünland zur Ausprägung. Die heckenreiche Hangzone wird von mehreren Brutpaaren des Neuntöters besiedelt.

Repräsentanz:
 

Der Kahle Pön und seine Südhänge sind in mehrfacher Hinsicht äußerst bemerkenswert: Seine Bergwiesen gehören zu den höchstgelegenen Gold- und Glatthaferwiesen des gesamten Sauerlandes. Die tiefer gelegenen, häufig mageren, südexponierten Extensivweiden sind großflächig und außerordentlich artenreich und in hervorragendem Erhaltungszustand. Die heckenreichen Hangzonen sind ornithologisch wertvoll als Bruthabitate für Heckenbewohner. Die Heideflächen stehen im räumlich-funktionellen Bezug zur unmittelbar auf hessischem Gebiet angrenzenden Althude- und Heidefläche.

Entwicklungsziel:
 

Primäres Schutzziel ist der Erhalt und die Pflege artenreicher montaner Wiesen und Weiden. Nachgeordnete Schutzziele sind die Sicherung der Hecken als wichtige Bruthabitate für den Neuntöter und die Integration der Hochheide in ein nachhaltiges Schutz- und Entwicklungskonzept unter Zurückdrängung und Umbau der angrenzenden Nadelwaldflächen. Die Buchenwälder im Ostteil sollten naturnah genutzt werden.



2 Lage des Gebiets
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Kahle Poen

Objektkennung:
 

DE-4717-308

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

96,9900

Flächenanzahl:
 

1

Biogeographische Region (Biogeographic region):
 

kontinental

Naturraum:
 

D38 - Bergisches Land, Sauerland

Naturräumliche Zuordnung:
 

332 - Ostsauerländer Gebirgsrand, Grosslandschaft: Sauer- und Siegerland
333 - Rothaargebirge, Grosslandschaft: Sauer- und Siegerland

Lage des Gebietmittelpunktes:
 

Länge: O 083943 / Breite: 511539

Gebietskoordinate (x-, y-coordinate):
 

R: 2684776 / H: 5684148

Höhe über NN (height above sea level):
 

min. 490 m, max. 774 m, mitt. 632 m

Topographische Karten:
 

L4716 - Brilon
L4718 - Korbach

Digitalisiermaßstab (Digitize scale):
 

1:5.000

Verwaltungsgebiet (District):
 

Regierungsbezirk: Arnsberg
 

Kreis: Hochsauerlandkreis, Anteil 100 % (Nuts-Code: DEA57)



3 Lebensräume
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DE-4717-308

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Kahle Poen

Lebensräume:
 

Berg-Mähwiesen (6520)
 

Fläche: 18.588 ha

 

Repräsentativität: gute Repräsentativität (B)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: B - gut (B)

 

Gesamtbeurteilung: hoch (B)

Hainsimsen-Buchenwald (9110)
 

Fläche: 14.735 ha

 

Repräsentativität: mittlere Repräsentativität (C)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: C - durchschnittlich-beschränkt (C)

 

Gesamtbeurteilung: mittel bis gering (C)



4 Tiere
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Kahle Poen

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DE-4717-308

Tiere (animal species):
 

Lanius collurio (Neuntöter)
 

Anzahl: 6

 

entspricht: genaue Zählung der Populationsgrösse

 

Zähleinheit: Paare

 

Pop. Status: Brut / Fortpflanzung

 

Begründung: Nationale Rote Liste

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: mittel - schlecht (weniger gut erh., Wherstellung. schwierig

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, innerhalb des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: mittel bis gering



5 Pflanzen
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Kahle Poen

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Kahle Poen

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DE-4717-308

Biotopkomplex:
 

Binnengewässer (stehend und fliessend) (HC06) , Geb. Anteil 1 (%)
Heide, Gestrüpp, Macchia, Garrigue, Phrygana (HC08) , Geb. Anteil 1 (%)
Feuchtes und mesophiles Grünland (HC10) , Geb. Anteil 78 (%)
Laubwald (HC16) , Geb. Anteil 16 (%)
Kunstforsten (z.B. Pappelbestände oder exotische Gehölze) (HC20) , Geb. Anteil 4 (%)

Kurzcharakterisierung:
 

Hochgelegener, breit gewölbter Bergrücken mit kleinflächiger Bergheide, angrenzend jungen Fichten-Aufforstungen. Hangzone mit artenreichen Bergwiesen, mageren Hangweiden und hangparallelen Hecken, durchsetzt von kleinflächigen bodensauren Buchenwäldern

Grund der Schutzwürdigkeit:
 

Montane Zwergstrauchheide, artenreiche Bergwiesen und Magerweiden als seltener Lebensraum. Vielfältiger Hecken-Grünlandkomplex ist Bruthabitat mehrerer Neuntöter-Brutpaare

Kulturhist. Bedeutung:
 

Hochheide als Relikt extensiver Weidewirtschaft

Verletzlichkeit / Gefährdung:
 

potentiell gefährdet durch intensive Grünlandnutzung und Aufforstungen. Durch Aufforstungen ist die Hochheide bereits stark zurückgedrängt worden.

Gebietsausweisung:
 

Die Flächengrösse (2.2) ist maschinentechnisch auf der Grundlage von Gauss-Krüger-Meridianstreifen 2 ermittelt.

Dokumentation, Management:
 

Dokumentation
 

Titel, Erläuterung: Biologische Station Hochsauerlandkreis: Langjährige Erfassung des Neuntöter-Bestandes in der Medebacher Bucht / BK-4717-068 / BK-4717-107 / BK-4717-065


Pflege
 

Titel, Erläuterung: Pflege artenreicher, montaner Bergwiesen und magerer Weiden / Erhalt und Pflege der Hochheide auf dem Kahlen Pön



7 Belastungen / Nutzungen
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Kahle Poen

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DE-4717-308

Einflüsse und Nutzungen:
 

Düngung:
 

Intensität: mittel

 

Flaeche: 30 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Anpflanzung nicht autochthoner Arten:
 

Intensität: hoch

 

Flaeche: 10 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Gebietsmanegement:
 

Hochsauerlandkreis



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DE-4717-308

Objektbezeichnung:
 

Kahle Poen

Schutzziel:
 

1. Güte und Bedeutung nach Standarddatenbogen Ziffer 4.2: Montane Zwergstrauchheide, artenreiche Bergwiesen und Magerwiesen als seltener Lebensraum. Vielfältiger Hecken-Grünlandkomplex ist Bruthabitat mehrerer Neuntöter-Brutpaare. Hochheide als Relikt extensiver Weidewirtschaft. 2. Schutzgegenstand a) Für die Meldung des Gebietes sind ausschlaggebend Bergmähwiesen (6520) b) Das Gebiet hat darüber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 und/oder für Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie Bedeutung für Trockene Heidegebiete (4030) Hainsimsen-Buchenwald (9110) Neuntöter 3. Schutzziele a) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die für die Meldung des Gebietes ausschlaggebend sind Schutzziele/Maßnahmen für Berg-Mähwiesen (6520) Erhaltung artenreicher mesophiler Bergmähwiesen in montaner bis hochmontaner Lage mit ihrer typischen Flora und Fauna durch - ein- bis zweischürige Mahd bei gleichzeitig stickstofffreier oder fehlender Düngung (nach Kulturlandschaftsprogramm) - Entwicklung und Vermehrung der Bergmähwiesen auf geeigneten Standorten - Vermeidung einer Eutrophierung b) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die darüber hinaus für das Netz Natura 2000 bedeutsam sind und/oder für Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie Schutzziele/Maßnahmen für trockene Heidegebiete (4030) Erhaltung und Entwicklung typisch ausgebildeter trockener Heiden mit ihrer charakteristischen Vegetation und Fauna durch - extensive Beweidung, Vegetationskontrolle (z.B. Entfernung von Gehölzen) - Erhaltung einzelner bodenständiger Gehölze und Gehölzgruppen als Habitatstrukturen für typische Faunenelemente - Wiederherstellung von Heiden auf geeigneten Standorten - Sicherung und Schaffung ausreichend großer, nährstoffarmer Pufferzonen Schutzziele/Maßnahmen für Hainsimsen-Buchenwald (9110) Erhaltung und Entwicklung naturnaher Hainsimsen-Buchenwälder mit ihrer typischen Fauna und Flora durch - naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft einschließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und Förderung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft - Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz, insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen - Vermehrung des Hainsimsen-Buchenwaldes durch den Umbau von mit nicht bodenständigen Gehölzen bestandenen Flächen auf geeigneten Standorten (v.a. im weiteren Umfeld von Quellbereichen oder Bachläufen)



9 Link auf externe Dokumente
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Belastungen / Nutzungen
Schutzzieldokument

Link(s): :
 

http://ec.europa.eu/environment/nature/natura2000/sites_hab/biogeog_regions/
http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/legaldocs/LP Medebach_Text.pdf