1 Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
Lebensräume
Tiere
Pflanzen
Gebietsbeschreibung
Belastungen / Nutzungen
Schutzzieldokument
Link auf externe Dokumente

Objektbezeichnung:
 

Wissinghauser Heide

Objektkennung:
 

DE-4717-307

Schutzgebietstyp (Designation Type):
 

Natura 2000 (natura2000)
Gebietstyp: FFH Schutzgebiet Natura 2000 (specialAreaOfConservation)

Schutzklassifizierung (Protection classification):
 

Naturschutz (natureConservation)

Gebietstyp:
 

FFH-Gebiet, das Teilfläche eines VR-Gebietes ist (G)

Bearbeitung:
 

Informant:
 

Landesanstalt f. Oekologie, Bodenordnung u. Forsten NRW

 

Datum: 01.10.2000, GGB, Vorschlag

 

Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz

 

Datum: 01.02.2007, Fortschreibung

Kartierung / Bearbeitung:
 

Buehner, Raimund

 

Datum: 01.10.1999, Ersterfassung

LOEBF:
 

Mitarbeiter(in) der LOEBF

 

Datum: 01.11.2000, Datenerfassung

EU-Kommission:
 

Kommission d. EU

 

Datum: 01.12.2003, Ausweisung als BEG

Zusammenhang des beschriebenen Gebietes mit anderen Gebieten (Relationships of the described site with other sites):
 

Landschaftsschutzgebiet - LSG-Medebacher Norden: Duedinghauser Hochmulde, Ta:
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 0 %, Art der Bez.: angrenzend

Vogelschutzgebiet besonderer Bedeutung (EG) - Vogelschutzgebiet 'Medebacher Bucht':
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 100 %, Art der Bez.: umfassend (Schutzgebiet grösser als Natura 2000 Gebiet), Referenz: 4717-401

Naturschutzgebiet - NSG Wissinghauser Heide:
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 76 %, Art der Bez.: eingeschlossen (Natura 2000-Geb. umschliesst Schutzgeb.), Referenz: HSK-295

Landschaftsschutzgebiet - LSG-Medebach:
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 24 %, Art der Bez.: teilweise Überschneidung

Objektbeschreibung (Object description):
 

Nordwestlich von Wissinghausen erhebt sich am Ostabfall des Rothaargebirges der 758 m ü. NN hohe, annähernd vollständig bewaldete Jürgensköpken. Auf seinem Rücken ist eine größere, montane Zwergstrauchheide mit einzelnen Wacholdersträuchern erhalten geblieben. Sie wird durchsetzt von angeflogenen Kiefern und Fichten, die vereinzelt zu stattlichen Baumexemplaren hochgewachsen sind. Kleinere Heiderelikte liegen ergänzend in den angrenzenden Buchen- und Fichtenwäldern. Am Südostrand befindet sich eine kleine, trockene, südexponierte und äußerst artenreiche Magerweide. Die bodensauren Buchenwälder des Gebietes mit den häufig mehrstämmigen Baumgestalten zeugen von der ehemals niederwaldartigen Nutzung der Bestände.

Repräsentanz:
 

Die Hocheide auf dem Jürgensköpken bei Wissinghausen ist neben der Bergheide auf dem Hilmesberg die letzte, noch vitale größere und hervorragend erhaltene Zwergstrauchheide der Medebacher Bucht (im Übergangsraum zum Rothaargebirge). Im Komplex mit den übrigen Hochheiden des "Waldecker Uplandes" in der Randzone des Rothaargebirges (s. u.) sind diese historischen Kleinlandschaften von nationaler Bedeutung.

Entwicklungsziel:
 

Zentrales Entwicklungsziel ist der Erhalt und die Pflege der Heideflächen durch extensive Schafbeweidung, flankiert durch sonstige Maßnahmen der Vegetationskontrolle (Entkusselung). In das Beweidungskonzept ist die kleine, randliche Magerweide einzubeziehen. Die angrenzenden Nadelwälder sollten sukzessive in Buchenwälder umgebaut werden. Die forstliche Nutzung der Buchenwälder sollte den Charakter der historischen Waldbilder nicht gezielt beseitigen. Die Hochheide von Wissinghausen ist Teil eines erhalten gebliebenen Mosaiks weiterer insulärer Hochheiden im Willinger Upland: Die Hochheiden auf dem Neuen Hagen bei Niedersfeld (NRW) und auf dem Kahlen Pön nördlich Titmaringhausen (Hessen/NRW) sind jeweils rund 4 km entfernt. Kaum weiter entfernt liegt die große Hochheide auf dem Ettelsberg (Hessen). Diese Relikte historischer Landnutzung sollten in ein nachhaltiges, landesübergreifendes Pflegekonzept eingebunden werden.

Sonstige Bemerkungen:
 

Im Zuge von Pflegemaßnahmen wurden im Laufe der letzten Jahre Entbuschungen durchgeführt. Die Wissinghauser Heide ist in das landesweite Biotopmonitoring aufgenommen worden.



2 Lage des Gebiets
Gebietskennzeichnung
Lebensräume
Tiere
Pflanzen
Gebietsbeschreibung
Belastungen / Nutzungen
Schutzzieldokument
Link auf externe Dokumente

Objektbezeichnung:
 

Wissinghauser Heide

Objektkennung:
 

DE-4717-307

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

24,8161

Flächenanzahl:
 

1

Biogeographische Region (Biogeographic region):
 

kontinental

Naturraum:
 

D38 - Bergisches Land, Sauerland

Naturräumliche Zuordnung:
 

332 - Ostsauerländer Gebirgsrand, Grosslandschaft: Sauer- und Siegerland
333 - Rothaargebirge, Grosslandschaft: Sauer- und Siegerland

Lage des Gebietmittelpunktes:
 

Länge: O 083743 / Breite: 511407

Gebietskoordinate (x-, y-coordinate):
 

R: 2683019 / H: 5681001

Höhe über NN (height above sea level):
 

min. 700 m, max. 758 m, mitt. 729 m

Topographische Karten:
 

L4716 - Brilon

Digitalisiermaßstab (Digitize scale):
 

1:5.000

Verwaltungsgebiet (District):
 

Regierungsbezirk: Arnsberg
 

Kreis: Hochsauerlandkreis, Anteil 100 % (Nuts-Code: DEA57)



3 Lebensräume
Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
Tiere
Pflanzen
Gebietsbeschreibung
Belastungen / Nutzungen
Schutzzieldokument
Link auf externe Dokumente

Objektkennung:
 

DE-4717-307

Objektbezeichnung:
 

Wissinghauser Heide

Lebensräume:
 

Trockene europäische Heiden (4030)
 

Fläche: 4.664 ha

 

Repräsentativität: gute Repräsentativität (B)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: A - hervorragend (A)

 

Gesamtbeurteilung: hoch (B)

Hainsimsen-Buchenwald (9110)
 

Fläche: 7.636 ha

 

Repräsentativität: mittlere Repräsentativität (C)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: C - durchschnittlich-beschränkt (C)

 

Gesamtbeurteilung: mittel bis gering (C)



4 Tiere
Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
Lebensräume
Pflanzen
Gebietsbeschreibung
Belastungen / Nutzungen
Schutzzieldokument
Link auf externe Dokumente

Objektbezeichnung:
 

Wissinghauser Heide

Objektkennung:
 

DE-4717-307

Tiere (animal species):
 

Aegolius funereus (Raufusskauz)
 

Anzahl: 1

 

entspricht: genaue Zählung der Populationsgrösse

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Pop. Status: Brut / Fortpflanzung

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: mittel - schlecht (weniger gut erh., Wherstellung. schwierig

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, am Rande des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: mittel bis gering



5 Pflanzen
Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
Lebensräume
Tiere
Gebietsbeschreibung
Belastungen / Nutzungen
Schutzzieldokument
Link auf externe Dokumente

Objektbezeichnung:
 

Wissinghauser Heide

Objektkennung:
 

DE-4717-307



6 Gebietsbeschreibung
Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
Lebensräume
Tiere
Pflanzen
Belastungen / Nutzungen
Schutzzieldokument
Link auf externe Dokumente

Objektbezeichnung:
 

Wissinghauser Heide

Objektkennung:
 

DE-4717-307

Biotopkomplex:
 

Laubwald (HC16) , Geb. Anteil 32 (%)
Heide, Gestrüpp, Macchia, Garrigue, Phrygana (HC08) , Geb. Anteil 28 (%)
Melioriertes Grünland (HC14) , Geb. Anteil 5 (%)
Kunstforsten (z.B. Pappelbestände oder exotische Gehölze) (HC20) , Geb. Anteil 35 (%)

Kurzcharakterisierung:
 

Weitgehend bewaldeter Bergruecken mit montaner Hochheide und randlichen Buchenwald-Parzellen

Grund der Schutzwürdigkeit:
 

Grossflächiges Auftreten einer weitgehend intakten, montanen Bergheide in enger räumlicher Nachbarschaft zum bodensauren Buchenwald

Kulturhist. Bedeutung:
 

Relikte ehemaliger historischer (Wald-)Weidewirtschaft und Niederwaldnutzung

Verletzlichkeit / Gefährdung:
 

Die Verletzlichkeit ist unter 6.1 Einflüsse und Nutzungen hinreichend beschrieben.

Gebietsausweisung:
 

Die Flächengrösse (2.2) ist maschinentechnisch auf der Grundlage von Gauss-Krüger-Meridianstreifen 2 ermittelt.

Dokumentation, Management:
 

Pflege
 

Titel, Erläuterung: Erhalt einer montanen Hochheide durch extensive Beweidung. Sicherung der bestehenden Buchenwälder, Umbau angrenzender Fichtenbestände in naturnahe Buchenwälder


Dokumentation
 

Titel, Erläuterung: Landesanstalt für Ökologie..., 1996: Floristisch-vegetationskundliche Bestandserhebung im Bereich der Hochheide bei Wissinghausen, Hochsauerlandkreis, im Rahmen des Biotopmonitoring 1996 (Bearb.: W. Vigano) / BK-4717-058



7 Belastungen / Nutzungen
Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
Lebensräume
Tiere
Pflanzen
Gebietsbeschreibung
Schutzzieldokument
Link auf externe Dokumente

Objektbezeichnung:
 

Wissinghauser Heide

Objektkennung:
 

DE-4717-307

Einflüsse und Nutzungen:
 

Düngung:
 

Intensität: gering

 

Flaeche: 5 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Anpflanzung nicht autochthoner Arten:
 

Intensität: hoch

 

Flaeche: 40 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Neuaufforstung, Wiederbewaldung:
 

Intensität: mittel

 

Flaeche: 30 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Gebietsmanegement:
 

Hochsauerlandkreis



8 Schutzzieldokument
Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
Lebensräume
Tiere
Pflanzen
Gebietsbeschreibung
Belastungen / Nutzungen
Link auf externe Dokumente

Objektkennung:
 

DE-4717-307

Objektbezeichnung:
 

Wissinghauser Heide

Schutzziel:
 

1. Güte und Bedeutung nach Standarddatenbogen Ziffer 4.2: Großflächiges Auftreten einer weitgehend intakten, montanen Bergheide in enger räumlicher Nachbarschaft zum bodensauren Buchenwald. Relikte ehemaliger historischer (Wald-) Weidewirtschaft und Niederwaldnutzung. 2. Schutzgegenstand a) Für die Meldung des Gebietes sind ausschlaggebend Trockene Heidegebiete (4030) b) Das Gebiet hat darüber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 und/oder für Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie Bedeutung für Hainsimsen-Buchenwald (9110) Rauhfußkauz Schwarzspecht 3. Schutzziele a) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die für die Meldung des Gebietes ausschlaggebend sind Schutzziele/Maßnahmen für trockene Heidegebiete (4030) Erhaltung und Entwicklung typisch ausgebildeter trockener Heiden mit ihrer charakteristischen Vegetation und Fauna durch - extensive Beweidung, ggf. Vegetationskontrolle (z.B. Entfernung von Gehölzen) - Erhaltung einzelner bodenständiger Gehölze und Gehölzgruppen als Habitatstrukturen für typische Faunenelemente - Wiederherstellung von Heiden auf geeigneten Standorten - Sicherung und Schaffung ausreichend großer, nährstoffarmer Pufferzonen b) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die darüber hinaus für das Netz Natura 2000 bedeutsam sind und/oder für Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie Schutzziele/Maßnahmen für Hainsimsen-Buchenwälder (9110) und für Rauhfußkauz und Schwarzspecht Erhaltung und Entwicklung naturnaher Hainsimsen-Buchenwälder mit ihrer typischen Fauna und Flora durch - naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft einschließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und Förderung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft - Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz, insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen - Vermehrung des Hainsimsen-Buchenwaldes durch den Umbau von mit nicht bodenständigen Gehölzen bestandenen Flächen auf geeigneten Standorten (v.a. im weiteren Umfeld von Quellbereichen oder Bachläufen)



9 Link auf externe Dokumente
Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
Lebensräume
Tiere
Pflanzen
Gebietsbeschreibung
Belastungen / Nutzungen
Schutzzieldokument

Link(s): :
 

http://ec.europa.eu/environment/nature/natura2000/sites_hab/biogeog_regions/
http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/legaldocs/LP Medebach_Text.pdf