1 Gebietskennzeichnung
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Objektbezeichnung:
 

Witte Venn, Krosewicker Grenzwald

Objektkennung:
 

DE-3807-302

Schutzgebietstyp (Designation Type):
 

Natura 2000 (natura2000)
Gebietstyp: FFH Schutzgebiet Natura 2000 (specialAreaOfConservation)

Schutzklassifizierung (Protection classification):
 

Naturschutz (natureConservation)

Gebietstyp:
 

FFH-Gebiet, das Teilfläche eines VR-Gebietes ist (G)

Bearbeitung:
 

EU-Kommission:
 

Kommission d. EU

 

Ausweisung als BEG

Informant:
 

Landesanstalt f. Oekologie, Bodenordnung u. Forsten NRW

 

Datum: 01.10.2000, GGB, Vorschlag

 

Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz

 

Datum: 01.02.2007, Fortschreibung

 

Datum: 21.12.2010, Fortschreibung (LRT Änderung durch BK Kartierung 2009)

Kartierung / Bearbeitung:
 

Bierschenk - LÖBF

 

Datum: 01.10.1999, Ersterfassung

LOEBF:
 

Mitarbeiter(in) der LOEBF

 

Datum: 01.11.2000, Datenerfassung

Zusammenhang des beschriebenen Gebietes mit anderen Gebieten (Relationships of the described site with other sites):
 

Naturschutzgebiet - NSG Krosewicker Grenzwald:
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 24 %, Art der Bez.: teilweise Überschneidung, Referenz: BOR-046

Naturschutzgebiet - NSG Witte Venn:
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 75 %, Art der Bez.: teilweise Überschneidung, Referenz: BOR-060

Landschaftsschutzgebiet - LSG-Alstaette - Gerwinghook:
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 0 %, Art der Bez.: angrenzend

Vogelschutzgebiet besonderer Bedeutung (EG) - Vogelschutzgebiet 'Moore und Heiden des westlichen:
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 100 %, Art der Bez.: umfassend (Schutzgebiet grösser als Natura 2000 Gebiet), Referenz: 3807-401

Objektbeschreibung (Object description):
 

Zwei voneinander getrennt liegende Niederungsgebiete an der deutsch-niederländischen Grenze mit feuchten, z.T. torfmoosreichen Zwergstrauch-Heideflächen mit eingestreuten Heidemooren und Heideweihern bilden diesen Gebietskomplex. Das weitgehend baumfreie und sich auf niederländischer Seite weitläufig fortsetzende Witte Venn und die Heiden und Weiher im Krosewicker Grenzwald sind in Kiefernforste, Eichen-Birkenwald sowie Birken- und Erlenbruchwald eingebettet.

Repräsentanz:
 

Die Feuchtheiden des nordatlantischen Raumes erreichen in der westlichen Münsterländischen Bucht ihre südwestliche Verbreitungsgrenze in Deutschland. Dieser Lebensraumtyp ist daher in Nordrhein-Westfalen von besonderem vegetationskundlichen und pflanzengeografischen Wert. Nordrhein-Westfalen trägt außerdem durch die Verbindung mit den grenzübergreifenden Feuchtheiden und Mooren auf niederländischer Seite (Bereich des Witte Venn) zur Vervollständigung des kohärenten und repräsentativen Biotopnetztes NATURA 2000 bei. Hervorzuheben sind darüberhinaus die repräsentativen Vorkommen nährstoffarmer Stillgewässer, die landesweit selten und gefährdet sind.

Entwicklungsziel:
 

Sekundäre Lebensräume wie Feuchtheiden setzen zum einen den Erhalt der abiotischen Faktoren, zum anderen eine kontinuierliche Pflege der Vegetation voraus. Das heißt der Wasserhaushalt darf nicht durch Entwässerungsmaßnahmen gestört und die Nährstoffversorgung nicht durch zusätzlichen Düngereintrag aus der landwirtschaftlichen Nutzung erhöht werden. Erforderliche Pflegemaßnahmen sind die Verhinderung aufkommender Verbuschung durch Beweidungs- und Entkusselungsmaßnahmen. Als Weiteres könnte die Zurückdrängung der sich im Witte Venn ausbreitenden Spätblühenden Traubenkirsche sowie eine Regelung des Wasservogeljagd an den Gewässern erforderlich sein.



2 Lage des Gebiets
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Objektbezeichnung:
 

Witte Venn, Krosewicker Grenzwald

Objektkennung:
 

DE-3807-302

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

28,7278

Flächenanzahl:
 

2

Biogeographische Region (Biogeographic region):
 

atlantisch

Naturraum:
 

D34 - Münsterländische (westfälische) Tieflandsbucht

Naturräumliche Zuordnung:
 

544 - Westmünsterland, Grosslandschaft: Westfaelische Bucht

Lage des Gebietmittelpunktes:
 

Länge: O 064323 / Breite: 520429

Gebietskoordinate (x-, y-coordinate):
 

R: 2549032 / H: 5771256

Höhe über NN (height above sea level):
 

min. 30 m, max. 41 m, mitt. 35 m

Topographische Karten:
 

L3906 - Vreden

Digitalisiermaßstab (Digitize scale):
 

1:5.000

Verwaltungsgebiet (District):
 

Regierungsbezirk: Muenster
 

Kreis: Borken, Anteil 100 % (Nuts-Code: DEA34)



3 Lebensräume
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DE-3807-302

Objektbezeichnung:
 

Witte Venn, Krosewicker Grenzwald

Lebensräume:
 

Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea uniflorae und/oder der Isoeto-Nanojuncetea (3130)
 

Fläche: 0.6656 ha

 

Repräsentativität: hervorragende Repräsentativität (A)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: B - gut (B)

 

Gesamtbeurteilung: hoch (B)

Dystrophe Seen und Teiche (3160)
 

Fläche: 3.1817 ha

 

Repräsentativität: mittlere Repräsentativität (C)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: A - hervorragend (A)

 

Gesamtbeurteilung: hoch (B)

Feuchte Heiden des nordatlantischen Raums mit Erica tetralix (4010)
 

Fläche: 4.9273 ha

 

Repräsentativität: hervorragende Repräsentativität (A)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: B - gut (B)

 

Gesamtbeurteilung: hoch (B)

Trockene europäische Heiden (4030)
 

Fläche: 0.8849 ha

 

Repräsentativität: gute Repräsentativität (B)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: B - gut (B)

 

Gesamtbeurteilung: hoch (B)

Übergangs- und Schwingrasenmoore (7140)
 

Fläche: 1.0115 ha

 

Repräsentativität: gute Repräsentativität (B)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: B - gut (B)

 

Gesamtbeurteilung: hoch (B)

Torfmoor-Schlenken (Rhynchosporion) (7150)
 

Fläche: 0.0577 ha

 

Repräsentativität: mittlere Repräsentativität (C)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: B - gut (B)

 

Gesamtbeurteilung: mittel bis gering (C)

Moorwälder (91D0)
 

Fläche: 0.6397 ha

 

Repräsentativität: mittlere Repräsentativität (C)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: C - durchschnittlich-beschränkt (C)

 

Gesamtbeurteilung: mittel bis gering (C)



4 Tiere
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Witte Venn, Krosewicker Grenzwald

Objektkennung:
 

DE-3807-302

Tiere (animal species):
 

Crex crex (Wachtelkönig)
 

Größen Klasse: 1-5 Individuen

 

Zähleinheit: Paare

 

Pop. Status: Brut / Fortpflanzung

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: mittel - schlecht (weniger gut erh., Wherstellung. schwierig

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, innerhalb des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: mittel bis gering

Coenonympha tullia (Grosser Moor-Heufalter)
 

Größen Klasse: selten

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Pop. Status: Nichtziehend

 

Begründung: Nationale Rote Liste

Maculinea alcon (Lungenenzian-Bläuling)
 

Größen Klasse: selten

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Pop. Status: Nichtziehend

 

Begründung: Nationale Rote Liste



5 Pflanzen
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Witte Venn, Krosewicker Grenzwald

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DE-3807-302

Pflanzen (plant species):
 

Gentiana pneumonanthe (Lungen-Enzian)
 

Größen Klasse: vorhanden (ohne Einschaetzung, present)

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Begründung: Nationale Rote Liste

Rhynchospora fusca (Braunes Schnabelried)
 

Größen Klasse: vorhanden (ohne Einschaetzung, present)

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Begründung: Nationale Rote Liste

Baldellia ranunculoides (Igelschlauch)
 

Größen Klasse: vorhanden (ohne Einschaetzung, present)

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Begründung: Nationale Rote Liste

Hypericum elodes (Sumpf-Johanniskraut)
 

Größen Klasse: vorhanden (ohne Einschaetzung, present)

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Begründung: Nationale Rote Liste

Luronium natans (Froschkraut)
 

Größen Klasse: sehr selten

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: mittel - schlecht (weniger gut erh., Wherstellung. schwierig

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, innerhalb des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: mittel bis gering



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Witte Venn, Krosewicker Grenzwald

Objektkennung:
 

DE-3807-302

Biotopkomplex:
 

Binnengewässer (stehend und fliessend) (HC06) , Geb. Anteil 12 (%)
Moore, Sümpfe, Uferbewuchs (HC07) , Geb. Anteil 27 (%)
Heide, Gestrüpp, Macchia, Garrigue, Phrygana (HC08) , Geb. Anteil 25 (%)
Anderes Ackerland (HC15) , Geb. Anteil 5 (%)
Laubwald (HC16) , Geb. Anteil 23 (%)
Kunstforsten (z.B. Pappelbestände oder exotische Gehölze) (HC20) , Geb. Anteil 8 (%)

Kurzcharakterisierung:
 

Das Witte Venn ist Teilgebiet einer Feuchtheide, die sich grossflächig auf niederländischem Gebiet fortsetzt.

Grund der Schutzwürdigkeit:
 

Gut erhaltener Feuchtheidekomplex mit nährstoffarmen Stillgewässern und Vorkommen zahlreicher stark gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, hervorzuheben ist ein repräsentativer Bestand vom Schwimmenden Froschkraut.

Verletzlichkeit / Gefährdung:
 

Unerwünschte Sukzession durch die Traubenkirsche (Prunus padus).

Gebietsausweisung:
 

Die Flächengrösse (2.2) ist maschinentechnisch auf der Grundlage von Gauss-Krüger-Meridianstreifen 2 ermittelt.

Dokumentation, Management:
 

Dokumentation
 

Titel, Erläuterung: BK-3807-908, BK-3906-902; BOR-060, BOR-046; Dipl.-Arb. N. Denker, Uni MS, Prof. Daniels, 1994: Veget.-ökol. Unters. d. Nass- u. Feuchtbereiche d. NSG Witte Venn, Kr. BOR.


Pflege
 

Titel, Erläuterung: Erhaltung und Entwicklung der Moor- u. Feuchtheidekomplexe, Sicherung der nährstoffarmen Gewässer und des Vorkommens vom Schwimmenden Froschkraut.



7 Belastungen / Nutzungen
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Witte Venn, Krosewicker Grenzwald

Objektkennung:
 

DE-3807-302

Einflüsse und Nutzungen:
 

Pestizideinsatz:
 

Intensität: gering

 

Flaeche: 0 %

 

Lage: (outside) Belastung u. Nutzung l. ausserhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Düngung:
 

Intensität: mittel

 

Flaeche: 0 %

 

Lage: (outside) Belastung u. Nutzung l. ausserhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Jagd:
 

Intensität: mittel

 

Flaeche: 30 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Trittbelastung (Überlastung durch Besucher):
 

Intensität: mittel

 

Flaeche: 10 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Gebietsmanegement:
 

Kreis Borken



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DE-3807-302

Objektbezeichnung:
 

Witte Venn, Krosewicker Grenzwald

Schutzziel:
 

1. Güte und Bedeutung nach Standarddatenbogen Ziffer 4.2:
Gut erhaltener Feuchtheidekomplex mit nährstoffarmen Stillgewässern und Vorkommen zahlreicher stark gefährdeter Tier- und Pflanzenarten; hervorzuheben ist ein repräsentativer Bestand vom Schwimmenden Froschkraut.

2. Schutzgegenstand
a) Für die Meldung des Gebietes sind ausschlaggebend

Nährstoffärmere basenarme Gewässer (3130)
Feuchte Heidegebiete mit Glockenheide (4010)
Trockene Heidegebiete (4030)
Übergangs- und Schwingrasenmoore (7140)


b) Das Gebiet hat darüber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 und/oder für Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie Bedeutung für

Dystrophe Seen (3160)
Moorschlenken-Pioniergesellschaften (7150)
Moorwälder (91D0)
Schwimmendes Froschkraut


3. Schutzziele
a) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die für die Meldung des Gebietes
ausschlaggebend sind

Schutzziele/Maßnahmen für nährstoffärmere basenarme Stillgewässer (3130) und - als typische Pflanzenart -für das Schwimmende Froschkraut

Erhaltung und Entwicklung der naturnahen nährstoffarmen Gewässer einschließlich ihrer
Uferbereiche mit Arten der Littorelletea bzw. Isoeto-Juncetea und ihrer charakteristischen Fauna, insbesondere auch als Lebensraum für das Schwimmende Froschkraut durch
-Sicherung und Entwicklung eines nährstoffarmen, offenen Umfeldes
-Förderung der Entwicklung einer natürlichen Verlandungsreihe
-Nutzungsverbot incl. der jagdlichen Nutzung bzw. Beschränkung der Nutzung des Gewässers auf ein naturverträgliches Maß
-Schutz vor Nährstoffeinträgen


Schutzziele/Maßnahmen für Feuchte Heidegebiete mit Glockenheide (4010) und Trockene Heidegebiete (4030)

Erhaltung und Entwicklung typisch ausgebildeter Feucht- und Trockenheiden mit ihrer
charakteristischen Vegetation und Fauna durch:
-extensive Beweidung, ggf. Entfernung von Gehölzen
-Erhaltung einzelner bodenständiger Gehölze und Gehölzgruppen als Habitatstrukturen für typische Faunenelemente
-Wiederherstellung von Feucht- und Trockenheiden auf geeigneten Standorten, ggf.
kleinflächige Plaggemaßnahmen
-Sicherung und Wiederherstellung des natürlichen Bodenwasserhaushalts
-Sicherung und Schaffung ausreichend großer, nährstoffarmer Pufferzonen


Schutzziele/Maßnahmen für Übergangs- und Schwingrasenmoore (7140)

Erhaltung und Entwicklung der charakteristischen Übergangsmoorbereiche mit Schwingrasen samt ihrer typischen Flora und Fauna durch:
-Sicherung bzw. Wiederherstellung des landschaftstypischen Wasserhaushaltes,
Gewässerchemismus und Nährstoffhaushalts
-Schaffung ausreichend großer Pufferzonen zur Vermeidung bzw. Minimierung von
Nährstoffeinträgen, Verbot der Einleitung nährstoffreichen Wassers
-ggf. Entfernung von Gehölzen und kleinflächige Plaggemaßnahmen

b) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die darüber hinaus für das Netz Natura 2000 bedeutsam sind und/oder für Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie

Schutzziele/Maßnahmen für dystrophe Seen (3160) und - als typische Pflanzenart -für das Schwimmende Froschkraut

Erhaltung und Entwicklung der naturnahen huminsäurereichen Stillgewässer mit Torfmoosen und ihrer typischen Fauna durch:
-Sicherung und Entwicklung eines nährstoffarmen, offenen Umfeldes
-Förderung der Entwicklung einer natürlichen Verlandungsreihe
-Nutzungsverbot incl. der jagdlichen Nutzung bzw. Beschränkung der Nutzung des Gewässers auf ein naturverträgliches Maß
-Schutz vor Nährstoffeinträgen


Schutzziele/Maßnahmen für Moorschlenken-Pioniergesellschaften (7150)

Erhaltung und Entwicklung der charakteristischen Übergangsmoorbereiche mit Schwingrasen und Hochmoorvegetation mit ihrer typischen Flora und Fauna durch:
-Sicherung bzw. Wiederherstellung des landschaftstypischen Wasserhaushaltes,
Gewässerchemismus und Nährstoffhaushalts
-Schaffung ausreichend großer Pufferzonen zur Vermeidung bzw. Minimierung von
Nährstoffeinträgen, Verbot der Einleitung nährstoffreichen Wassers
-ggf. Entfernung von Gehölzen und kleinflächige Plaggemaßnahmen


Schutzziele/Maßnahmen für "Moorwälder" (91D0)

Erhaltung und Entwicklung der Lebensgemeinschaften und Lebensstätten von Moorwäldern und ihrer Standorte:
-Förderung natürlicher Prozesse, insbesondere natürlicher Verjüngungs- und Zerfallsprozesse bodenständiger Baumarten sowie natürlicher Sukzessionsentwicklungen zu Waldgesellschaften natürlicher Artenzusammensetzung. Wegen der besonderen Empfindlichkeit der meist nicht trittfesten Standorte sollte eine Aufgabe der Nutzung angestrebt werden
-Erhaltung bzw. Optimierung des Wasserhaushaltes durch Unterlassung von Entwässerungsmaßnahmen bzw. Wiedervernässung. Ggf. schonende Entnahme (z.B. bei gefrorenem Boden) von nicht der natürlichen Waldgesellschaft angehörenden Gehölzen
-Schutz vor Eutrophierung z. B. durch die Schaffung von Pufferzonen, keine Düngung und/oder Kalkungsmaßnahmen


4. Weitere nicht-ffh-lebensraumtyp- oder -artbezogene Schutzziele

Außerdem zu schützen sind, insbesondere vor nachteiligen Veränderungen des
Grundwasserregimes bzw. eutrophierenden Einflüssen, die vorhandenen nährstoffarmen
Feuchtwälder durch:
-Erhaltung und Entwicklung bodenständiger Wälder insbesondere im Bereich von Pufferzonen durch Umbau der Nadelholzbestände in bodenständigen Wald



9 Link auf externe Dokumente
Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
Lebensräume
Tiere
Pflanzen
Gebietsbeschreibung
Belastungen / Nutzungen
Schutzzieldokument

Link(s): :
 

http://ec.europa.eu/environment/nature/natura2000/sites_hab/biogeog_regions/