1 Gebietskennzeichnung
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Tiere
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Objektbezeichnung:
 

Bagno mit Steinfurter Aa

Objektkennung:
 

DE-3810-302

Schutzgebietstyp (Designation Type):
 

Natura 2000 (natura2000)
Gebietstyp: FFH Schutzgebiet Natura 2000 (specialAreaOfConservation)

Schutzklassifizierung (Protection classification):
 

Naturschutz (natureConservation)

Gebietstyp:
 

FFH-Gebiet (nationale Liste) (ein Datenbogen) (B)

Bearbeitung:
 

EU-Kommission:
 

Kommission d. EU

 

Datum: 01.10.2006, Ausweisung als BEG

Informant:
 

Landesanstalt f. Oekologie, Bodenordnung u. Forsten NRW

 

Datum: 01.03.2001, GGB, Vorschlag

 

Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz

 

Datum: 01.02.2007, Fortschreibung

 

Datum: 21.01.2011, Fortschreibung

Kartierung / Bearbeitung:
 

Lindensch./Vierh./ÖKOM/ÖKON

 

Datum: 01.03.2000, Ersterfassung

LOEBF:
 

Mitarbeiter(in) der LOEBF

 

Datum: 01.11.2000, Datenerfassung

Zusammenhang des beschriebenen Gebietes mit anderen Gebieten (Relationships of the described site with other sites):
 

Naturschutzgebiet - NSG Am Bagno:
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 0 %, Art der Bez.: eingeschlossen (Natura 2000-Geb. umschliesst Schutzgeb.), Referenz: ST-094

Landschaftsschutzgebiet - LSG-Bagno, Buchenberg(L22):
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 94 %, Art der Bez.: teilweise Überschneidung

FFH-Schutzgebiet, Natura 2000 - Steinfurter Aa:
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 0 %, Art der Bez.: angrenzend, Referenz: 3910-301

Objektbeschreibung (Object description):
 

Der große, strukturreiche Laubwaldkomplex stockt z.T. auf einem Hügel aus Kreide-Kalkmergel im Kernmünsterland am südlichen Ortsrand von Burgsteinfurt und umschließt Grünland- und Ackerflächen. Er besteht zu einem großen Teil aus naturnahen Waldmeister-Buchenwäldern, in kleineren Anteilen kommen Eichen-Hainbuchenwälder vor. Örtlich stocken auch Nadelholzbestände. Die Krautschicht der naturnahen Bereiche aus Beständen unterschiedlichen Alters, wobei ca. 80-100jährige Altersklassen überwiegen, ist zumeist sehr artenreich ausgeprägt Einige kleine naturnahe Bäche entspringen im Wald. Auch die an seinem Westrand fließende Steinfurter Aa weist hier noch naturnahe Strukturen auf. Im westlichen Teil des Gebietes erstreckt sich ein um ca. 1800 aus einem französischen in einen englischen Landschaftsgarten umgewandelter Landschaftspark mit alten Einzelbäumen, einem See mit künstlich angelegten Inseln und einer ebenfalls künstlich angelegten Burgruine. Dieser Park grenzt im Norden an das Wasserschloss Steinfurt an. Zwei Bundesstraßen durchqueren das Gebiet.

Repräsentanz:
 

Das Gebiet ist für den Naturraum Kernmünsterland mit seinen zumeist kleinflächigen Wäldern wegen seiner repräsentativen großflächigen und artenreichen Ausprägung der Kalk-Buchenwälder in Verbindung mit Eichen-Hainbuchen-Wäldern von hoher Bedeutung für den Biotopverbund. Einzigartig für den Naturraum ist die Bedeutung des Bagnos als einer der größten Fledermaus-Winterquartierplätze in der Westfälischen Bucht. Es ist das einzige bekannte Gebiet in NRW, in dem 4 FFH Anhang II - Fledermausarten nachgewiesen worden sind, dazu überwintern hier noch fünf weitere Fledermausarten. Von landesweiter Bedeutung ist dabei das Vorkommen der Mopsfledermaus: im Bereich des Bagnos befinden sich die einzigen bekannten, regelmäßig genutzten Winterquartiere dieser Art in Nordrhein-Westfalen, wobei die Anzahl der Mopsfledermäuse hier seit 1981 ständig zugenommen hat (aktuell über 40 Tiere). Die Waldbereiche und Gewässer sind außerdem wichtiger Nahrungsraum der Fledermäuse. Bis auf das Große Mausohr wurden alle überwinternden Arten hier auch im Sommer nachgewiesen, dazu drei weitere Arten (insgesamt bisher 11 Arten im Sommer).

Entwicklungsziel:
 

Ziel ist zum einen die Erhaltung und Förderung der großflächigen Buchenwälder sowie der Eichen-Hainbuchenwälder durch eine naturnahe Waldbewirtschaftung, mit einem Schwerpunkt bei der Erhaltung und Entwicklung von Altholzbeständen und der sukzessiven Überführung der Nadelholzbestände in standortgemäßen Laubwald. Die naturnahen Fließgewässer in den Waldbereichen sowie die naturnahen Abschnitte der Steinfurter Aa sind zu erhalten. Für den Erhalt des landesweit bedeutsamen Fledermausvorkommens sind zusätzlich der Erhalt der Parkstrukturen mit Wasserflächen, Inseln, offenen Grünlandbereichen und alten Einzelbäumen und Gebäudestrukturen erforderlich. Eine Störung und Beschädigung der Winterschlafplätze der Fledermäuse durch Freizeitaktivitäten und Vandalismus sollte durch Besucherlenkung geregelt werden.



2 Lage des Gebiets
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Bagno mit Steinfurter Aa

Objektkennung:
 

DE-3810-302

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

466,3772

Biogeographische Region (Biogeographic region):
 

atlantisch

Naturraum:
 

D34 - Münsterländische (westfälische) Tieflandsbucht

Naturräumliche Zuordnung:
 

541 - Kernmünsterland, Grosslandschaft: Westfaelische Bucht

Lage des Gebietmittelpunktes:
 

Länge: O 072126 / Breite: 520657

Gebietskoordinate (x-, y-coordinate):
 

R: 2591793 / H: 5779871

Höhe über NN (height above sea level):
 

min. 60 m, max. 110 m, mitt. 85 m

Topographische Karten:
 

L3910 - Steinfurt

Digitalisiermaßstab (Digitize scale):
 

1:5.000

Verwaltungsgebiet (District):
 

Regierungsbezirk: Muenster
 

Kreis: Steinfurt, Anteil 100 % (Nuts-Code: DEA37)



3 Lebensräume
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DE-3810-302

Objektbezeichnung:
 

Bagno mit Steinfurter Aa

Lebensräume:
 

Waldmeister-Buchenwald (9130)
 

Fläche: 153.0 ha

 

Repräsentativität: gute Repräsentativität (B)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: B - gut (B)

 

Gesamtbeurteilung: hoch (B)

Stieleichen-Hainbuchenwald (9160)
 

Fläche: 88.0 ha

 

Repräsentativität: gute Repräsentativität (B)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: B - gut (B)

 

Gesamtbeurteilung: hoch (B)

Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen mit Quercus robur (9190)
 

Fläche: 7.8491 ha

 

Repräsentativität: gute Repräsentativität (B)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: B - gut (B)

 

Gesamtbeurteilung: hoch (B)



4 Tiere
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Bagno mit Steinfurter Aa

Objektkennung:
 

DE-3810-302

Tiere (animal species):
 

Myotis dasycneme (Teichfledermaus)
 

Anzahl: 5

 

entspricht: mehr als die angegebe Populationsgrösse

 

Pop. Status: auf dem Durchzug

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: gut (gut. Erh.zust., W.herst. in kurz.- mittl.Zeitr. mögl.)

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, innerhalb des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: mittel bis gering

Pipistrellus nathusii (Rauhautfledermaus)
 

Größen Klasse: vorhanden (ohne Einschaetzung, present)

 

Pop. Status: Nichtziehend

 

Begründung: Internationale Übereinkommen

Myotis bechsteinii (Bechsteinfledermaus)
 

Anzahl: 2

 

entspricht: Schätzung der Populationsgrösse

 

Pop. Status: Wintergast

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: gut (gut. Erh.zust., W.herst. in kurz.- mittl.Zeitr. mögl.)

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, am Rande des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: mittel bis gering

Alcedo atthis (Eisvogel)
 

Größen Klasse: vorhanden (ohne Einschaetzung, present)

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Pop. Status: Brut / Fortpflanzung

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: mittel - schlecht (weniger gut erh., Wherstellung. schwierig

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, innerhalb des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: mittel bis gering

Myotis dasycneme (Teichfledermaus)
 

Anzahl: 5

 

entspricht: Schätzung der Populationsgrösse

 

Zähleinheit: Individuen / Einzeltiere

 

Pop. Status: Wintergast

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: gut (gut. Erh.zust., W.herst. in kurz.- mittl.Zeitr. mögl.)

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, innerhalb des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: mittel bis gering

Dryocopus martius (Schwarzspecht)
 

Anzahl: 1

 

entspricht: genaue Zählung der Populationsgrösse

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Pop. Status: Brut / Fortpflanzung

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: mittel - schlecht (weniger gut erh., Wherstellung. schwierig

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, innerhalb des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: mittel bis gering

Barbastella barbastellus (Mopsfledermaus)
 

Anzahl: 40

 

entspricht: mehr als die angegebe Populationsgrösse

 

Zähleinheit: Individuen / Einzeltiere

 

Pop. Status: Nichtziehend

 

Population: 2-15 %

 

Erhaltungszustand: gut (gut. Erh.zust., W.herst. in kurz.- mittl.Zeitr. mögl.)

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, am Rande des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: sehr hoch

Myotis bechsteinii (Bechsteinfledermaus)
 

Anzahl: 15

 

entspricht: mehr als die angegebe Populationsgrösse

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Pop. Status: auf dem Durchzug

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: gut (gut. Erh.zust., W.herst. in kurz.- mittl.Zeitr. mögl.)

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, am Rande des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: mittel bis gering

Nyctalus noctula (Grosser Abendsegler)
 

Größen Klasse: vorhanden (ohne Einschaetzung, present)

 

Pop. Status: Nichtziehend

 

Begründung: Internationale Übereinkommen

Plecotus auritus (Braunes Langohr)
 

Anzahl: 20

 

entspricht: Schätzung der Populationsgrösse

 

Zähleinheit: Individuen / Einzeltiere

 

Pop. Status: Wintergast

 

Begründung: Internationale Übereinkommen

Myotis brandtii (Grosse Bartfledermaus)
 

Größen Klasse: vorhanden (ohne Einschaetzung, present)

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Pop. Status: Brut / Fortpflanzung

 

Begründung: Internationale Übereinkommen

Myotis daubentonii (Wasserfledermaus)
 

Anzahl: 30

 

entspricht: Schätzung der Populationsgrösse

 

Zähleinheit: Individuen / Einzeltiere

 

Pop. Status: Wintergast

 

Begründung: Internationale Übereinkommen

Myotis myotis (Grosses Mausohr)
 

Anzahl: 2

 

entspricht: Schätzung der Populationsgrösse

 

Zähleinheit: Individuen / Einzeltiere

 

Pop. Status: Wintergast

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: mittel - schlecht (weniger gut erh., Wherstellung. schwierig

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, am Rande des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: mittel bis gering

Pipistrellus pipistrellus (Zwergfledermaus)
 

Größen Klasse: vorhanden (ohne Einschaetzung, present)

 

Pop. Status: Nichtziehend

 

Begründung: Internationale Übereinkommen

Myotis nattereri (Fransenfledermaus)
 

Anzahl: 130

 

entspricht: Schätzung der Populationsgrösse

 

Zähleinheit: Individuen / Einzeltiere

 

Pop. Status: Wintergast

 

Begründung: Internationale Übereinkommen

Myotis mystacinus (Kleine Bartfledermaus)
 

Anzahl: 10

 

entspricht: mehr als die angegebe Populationsgrösse

 

Zähleinheit: Individuen / Einzeltiere

 

Pop. Status: Wintergast

 

Begründung: Internationale Übereinkommen



5 Pflanzen
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Tiere
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Objektbezeichnung:
 

Bagno mit Steinfurter Aa

Objektkennung:
 

DE-3810-302

Pflanzen (plant species):
 

Equisetum telmateia (Riesen-Schachtelhalm)
 

Größen Klasse: vorhanden (ohne Einschaetzung, present)

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Begründung: Nationale Rote Liste



6 Gebietsbeschreibung
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Objektbezeichnung:
 

Bagno mit Steinfurter Aa

Objektkennung:
 

DE-3810-302

Biotopkomplex:
 

Laubwald (HC16) , Geb. Anteil 70 (%)
Binnengewässer (stehend und fliessend) (HC06) , Geb. Anteil 10 (%)
Feuchtes und mesophiles Grünland (HC10) , Geb. Anteil 5 (%)
Kunstforsten (z.B. Pappelbestände oder exotische Gehölze) (HC20) , Geb. Anteil 10 (%)
Sonstiges (einschl. Siedlungen, Strassen, Deponien, Industrie) (HC23) , Geb. Anteil 5 (%)

Kurzcharakterisierung:
 

Grosser zusammenhängender Buchen- und Eichen-Hainbuchenwaldkomplex auf Kreide-Kalkmergel. Den Wald durchströmen mehrere kleine mäandrierende Bäche sowie im Süden die Steinfurter Aa mit einigen Altwässern. Im Westen befindet sich ein alter Landschaftspark.

Grund der Schutzwürdigkeit:
 

Einzigart. Bedeutung d. Geb. in d. Westf. Bucht aufgr. d. grossen Waldmeister- u. Ei-Hainbu-waldkompl. u. eines d. grössten Flederm.-winterquart. i. d. Westf. Bucht. mit landesw. bed. Vork. d. Mopsfm

Verletzlichkeit / Gefährdung:
 

Ausbau der touristischen Infrastruktur geplant (in Erwägung: Hotel am Bagno-See / Golfplatz-Erweiterung). Durch zunehmenden Erholungsbetrieb in den letzten Jahren wachsende Gefährdung der winterschlafenden Fledermäuse.

Gebietsausweisung:
 

Die Flächengrösse (2.2) ist maschinentechnisch auf der Grundlage von Gauss-Krüger-Meridianstreifen 2 ermittelt.

Eigentumsverhältnisse:
 

Privat, Anteil 100 (%)
Kommunal, Anteil 0 (%)
Land, Anteil 0 (%)
Bund, Anteil 0 (%)
sonstige, Anteil 0 (%)

Dokumentation, Management:
 

Dokumentation
 

Autor, Jahr: Vierhaus, H.(1997)

 

Titel, Erläuterung: Zur Entwicklung der Fledermausbestände Westfalens.; Abh. Westf. Mus. Naturkd.; 59(3)


Dokumentation
 

Autor, Jahr: Lindenschmidt, M. & H. Vierhaus(1997)

 

Titel, Erläuterung: Ergebnisse sechszehnjähriger Kontrollen von Fledermaus-Winterquartieren des Kreises Steinfurt.; Abh. Westf. Mus. Naturkd.; 59 (3)


Dokumentation
 

Titel, Erläuterung: BK-3810-005 (1984); FOK-FT-3810-001 (1984, 1989),FOK-FT-3810--002 (1989),FOK-FT-3810-003 (1981); ST-094, BK-3810-906; ÖKON (2000): Fauna-Kart.


Pflege
 

Titel, Erläuterung: Erhalt u. Entw. des Bu- u. Ei-Hainbu-waldkompl. m. Fliessgew. d. naturn. Waldbewirtsch., Schutz d. Flederm-winterq. v. Störungen.



7 Belastungen / Nutzungen
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Bagno mit Steinfurter Aa

Objektkennung:
 

DE-3810-302

Einflüsse und Nutzungen:
 

Düngung:
 

Intensität: mittel

 

Flaeche: 0 %

 

Lage: (outside) Belastung u. Nutzung l. ausserhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Forstwirtschaftliche Nutzung:
 

Intensität: mittel

 

Flaeche: 60 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Anpflanzung nicht autochthoner Arten:
 

Intensität: gering

 

Flaeche: 10 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Fuss- und Radwege:
 

Intensität: hoch

 

Flaeche: 70 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Strasse, Autobahn:
 

Intensität: hoch

 

Flaeche: 0 %

 

Lage: (outside) Belastung u. Nutzung l. ausserhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Strasse, Autobahn:
 

Intensität: hoch

 

Flaeche: 5 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Starke infrastrukturelle Erschliessung:
 

Intensität: hoch

 

Flaeche: 25 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Golfplätze:
 

Intensität: hoch

 

Flaeche: 5 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Wassersport:
 

Intensität: hoch

 

Flaeche: 2 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Vandalismus:
 

Intensität: gering

 

Flaeche: 1 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Sonstige Umweltverschmutzungen:
 

Intensität: mittel

 

Flaeche: 1 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Veränderungen von Lauf und Struktur von Fliessgewässern:
 

Intensität: mittel

 

Flaeche: 1 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Gebietsmanegement:
 

Kreis Steinfurt



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Lage des Gebiets
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DE-3810-302

Objektbezeichnung:
 

Bagno mit Steinfurter Aa

Schutzziel:
 

1. Güte und Bedeutung nach Standarddatenbogen Ziffer 4.2:

Einzigartige Bedeutung des Gebietes in der Westfälischen Bucht aufgrund des großen Waldmeister-und Eichen-Hainbuchenwaldkomplexes mit Fließgewässern und einem der größten Fledermaus-Winterquartierkomplexe in der Westfälischen Bucht mit landesweit bedeutsamem Vorkommen der Mopsfledermaus.

2. Schutzgegenstand
a) Für die Meldung des Gebietes sind ausschlaggebend

Stieleichen-Hainbuchenwald (9160)
Waldmeister-Buchenwald (9130)
Mopsfledermaus
Bechsteinfledermaus
Teichfledermaus


b) Das Gebiet hat darüber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 und/oder für Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie Bedeutung für:

Alte bodensaure Eichenwälder (9190)
Großes Mausohr
Große Bartfledermaus
Kleine Bartfledermaus
Wasserfledermaus
Fransenfledermaus
Großer Abendsegler
Zwergfledermaus
Braunes Langohr
Rauhhautfledermaus
Breitflügelfledermaus
Eisvogel
Schwarzspecht


3. Schutzziele
a) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die für die Meldung des Gebietes
ausschlaggebend sind


Schutzziele/Maßnahmen für Waldmeister-Buchenwald (9130) und Stieleichen-
Hainbuchenwald (9160) und Schwarzspecht

Erhaltung und Entwicklung großflächig zusammenhängender, naturnaher, meist kraut- und
geophytenreicher Waldmeister-Buchenwälder auf basenreichen Standorten (und naturnaher
Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder) mit ihrer typischen Fauna in ihren verschiedenen
Entwicklungsstufen/Altersphasen und in ihrer standörtlichen typischen Variationsbreite, inklusive
ihrer Vorwälder, Gebüsch- und Staudenfluren sowie ihrer Waldränder durch
-naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft

einschließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und
Förderung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft
-Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz,
insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen
-Vermehrung des Waldmeister-Buchenwaldes und Stieleichen-Hainbuchenwaldes durch den
Umbau von mit nicht bodenständigen Gehölzen bestandenen Flächen auf geeigneten
Standorten (v.a. im weiteren Umfeld von Quellbereichen oder Bachläufen)


Schutzziele/Maßnahmen für Mopsfledermaus, Bechsteinfledermaus, Teichfledermaus sowie
Großes Mausohr und weitere Fledermausarten

Erhaltung und Förderung der Fledermaus-Populationen durch Schutz und Optimierung der
unterirdischen Winter-, Schwarm- und Zwischenquartiere durch:
-Erhaltung und Optimierung der beiden Stollen auf der Bagno-Insel sowie des ehemaligen
Eiskellers als unterirdische Fledermaus-Quartiere einschließlich ihrer mikroklimatischen
Verhältnisse, ihres Wasserhaushalts und ihrer Zugänglichkeit für Fledermäuse. Zur Sicherung
und Erhaltung der beiden Stollen ist eine Sanierung des einen Stollens ("Bergstollen") sowie
eine Abstützung des Gangsystems im Stollen unter der Ruine notwendig
-Sicherstellung der absoluten Ungestörtheit der Quartiere durch Untersagung jeglicher Nutzung
oder Erschließung, insbesondere keine touristische oder Freizeit-Nutzung. Zum Schutz der
Fledermäuse Erneuerung des Tors am Bergstollen (Einbau eines Edelstahlgitters) und
Erneuerung der Eisentür zum Eiskeller bzw. Ersatz durch ein Fledermausgitter aus Edelstahl
sowie Sicherung der Kuppelöffnung über dem Eiskeller. Verhinderung von Vandalismus, ggf.
durch Besucherlenkung
-Beseitigung von Schutt in den Quartieren
-Erhalt und Optimierung der naturnahen Umgebung der Quartiere
-Vermeidung chemischer, physischer und sonstiger Belastungen und Beeinträchtigungen der
unterirdischen Quartiere durch Nutzungen bzw. andere Einwirkungen aus den darüber
gelegenen oberirdischen Bereichen (z.B. Beseitigung bzw. Regulierung des Gehölzaufwuchses über dem Bergstollen und dem Eiskeller)

Erhaltung und Förderung der Fledermaus-Populationen durch Schutz und Optimierung der
Jagdgebiete und Wochenstuben sowie Paarungs- und weitere Sommer-Quartiere durch:
-Erhaltung großflächiger zusammenhängender Waldgebiete im jetzigen Umfang, Erhalt und
Förderung des Laubholzanteils (vor allem bodenständige Gehölze)
-Erhalt und Förderung des Strukturreichtums, der Altersheterogenität sowie des Alt- und
Totholzanteils der Waldbestände durch naturnahe Waldbewirtschaftung sowie Erhaltung,
Optimierung und ggf. Förderung weiterer Teilhabitate, insbesondere feuchte und nasse
Waldbereiche (Rückbau von Entwässerungsgräben), naturnahe Fließ- und Kleingewässer,
Tümpel, blütenreiche Wegsäume, eingestreute kleine Lichtungen und Sukzessionsflächen,
strukturreiche Waldränder im Übergang zum Offenland mit anschließenden Hecken,
Baumreihen und Kleingehölzen sowie vorhandene Parkstrukturen mit Wasserflächen, Inseln,
Grünlandbereichen mit alten Einzelbäumen und Gebäudestrukturen
-Erhalt und Förderung des Insektenreichtums, daher kein Einsatz von Bioziden, insbesondere
Insektiziden
-Erhalt vorhandener Höhlenbäume und Förderung des Nachwachsens von Höhlenbäumen durch Erhalt geeigneter älterer Bäume (insbesondere Buchen und Eichen) über das Umtriebsalter hinaus sowie Erhalt und Förderung von Bäumen (auch jungen) mit abstehender Rinde oder Borke (bevorzugte Quartiere z.B. der Mopsfledermaus)
-Erhaltung und Optimierung der als Jagdgebiete der Teichfledermaus bekannten Gewässer zu
möglichst naturnahen und wenig belasteten Biotopen sowie Förderung des Insektenreichtums
durch Entwicklung von blütenreichen Hochstaudenfluren an den Ufern und naturnahe
Ufergestaltung
-ausreichende Erhaltung störungsfreier Bereiche



b) Schutzziele für Arten, die darüber hinaus für das Netz Natura 2000 bedeutsam sind

Schutzziele/Maßnahmen für "Alte bodensaure Eichenwälder" (9190)

Erhaltung und Entwicklung naturnaher alter bodensaurer Eichenwälder in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/Altersphasen und in ihrer standörtlichen typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwälder, Gebüsch- und Staudenfluren

- Förderung der Naturnähe durch eine naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausnutzung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft und Förderung von Nebenbaumarten
-Entwicklung alters- und strukturdiverser Bestände mit einem dauerhaften und ausreichenden Anteil von Alt- und Totholz, insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen als Lebensraum für den Mittelspecht, verschiedene Fledermausarten u.a.
-Auf Flächen mit konkurrierender Buche ist eine angemessene Bewirtschaftung mit einem Bestockungsanteil von mindestens 50 % Stiel- oder Traubeneiche zu halten.
-Förderung der natürlichen Entwicklung von Vor- und Pionierwaldstadien auf Sukzessionsflächen.
-Erhaltung und Entwicklung von Vorkommen besonders gefährdeter Tier- und Pflanzenarten
-Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Kleinstandorten wie Quellen und anderen unter § 62 LG fallenden Biotopen
-Vermehrung des alten bodensauren Eichenwaldes durch den Umbau von mit nicht bodenständigen Gehölzen bestandenen Flächen vorrangig in Quellbereichen oder an Bachläufen und zur Schaffung von Laubwaldkorridoren und zusammen¬hängenden Laubwaldkomplexen.


Schutzziele/Maßnahmen für Große Bartfledermaus, Kleine Bartfledermaus,
Wasserfledermaus, Fransenfledermaus, Großer Abendsegler, Zwergfledermaus, Braunes
Langohr, Rauhhautfledermaus und Breitflügelfledermaus

Der Schutz der Populationen und Lebensräume (Jagdgebiete, Quartiere) wird im wesentlichen
durch die unter 3a) für die Anhang II-Arten beschriebenen Schutzziele/Maßnahmen abgedeckt.


Zusätzliche Schutzmaßnahmen für die Große Bartfledermaus durch
-Schutz der Wochenstuben-Kolonie im Clubhaus des Golfclubs


4. Weitere nicht-ffh-lebensraumtyp- oder -artbezogene Schutzziele
Erhaltung und Entwicklung von naturnahen Stillgewässern (§ 62-Biotope)

Erhaltung und Förderung von naturnahen Bächen (§ 62-Biotope) insbesondere als Lebensraum des
Eisvogels
Erhaltung und Förderung von Erlen-Bruchwald und Hartholz-Auenwald (§ 62-Biotope)
Erhaltung von Nass- und Feuchtgrünland (§ 62-Biotope)
Erhaltung und Förderung der Population des Riesenschachtelhalmes



9 Link auf externe Dokumente
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Lage des Gebiets
Lebensräume
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Belastungen / Nutzungen
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Link(s): :
 

http://ec.europa.eu/environment/nature/natura2000/sites_hab/biogeog_regions/
http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/legaldocs/VO_MS_2006_43.pdf