1 Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
Lebensräume
Tiere
Pflanzen
Gebietsbeschreibung
Belastungen / Nutzungen
Schutzzieldokument
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Objektbezeichnung:
 

Wiesen bei Dreisel

Objektkennung:
 

DE-5211-302

Schutzgebietstyp (Designation Type):
 

Natura 2000 (natura2000)
Gebietstyp: FFH Schutzgebiet Natura 2000 (specialAreaOfConservation)

Schutzklassifizierung (Protection classification):
 

Naturschutz (natureConservation)

Gebietstyp:
 

FFH-Gebiet (nationale Liste) (ein Datenbogen) (B)

Bearbeitung:
 

EU-Kommission:
 

Kommission d. EU

 

Datum: 01.09.2004, Ausweisung als BEG

Informant:
 

Landesanstalt f. Oekologie, Bodenordnung u. Forsten NRW

 

Datum: 01.03.2001, GGB, Vorschlag

 

Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz

 

Datum: 01.02.2007, Fortschreibung

Kartierung / Bearbeitung:
 

LÖBF-Neitzke / Büro Haupt

 

Datum: 01.05.2000, Ersterfassung

LOEBF:
 

Mitarbeiter(in) der LOEBF

 

Datum: 01.05.2000, Datenerfassung

Zusammenhang des beschriebenen Gebietes mit anderen Gebieten (Relationships of the described site with other sites):
 

Naturschutzgebiet - NSG Ehemalige Siegschleife bei Dreisel:
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 100 %, Art der Bez.: umfassend (Schutzgebiet grösser als Natura 2000 Gebiet), Referenz: SU-025

Landschaftsschutzgebiet - LSG-Rhein-Sieg-Kreis <Teilflaeche 1>:
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 4 %, Art der Bez.: teilweise Überschneidung

Objektbeschreibung (Object description):
 

Das Gebiet umfaßt mehrere Abschnitt eines ehemaligen Siegaltarmes bei den Orten Dreisel und Helpenstell mit grossflächigem, artenreichem Feucht- und Nassgrünland sowie magerem Grünland am Hang des Umlaufberges. Auf den brachgefallenen Grünlandflächen haben sich Hochstaudenfluren entwickelt, die auch entlang der Bäche und Gräben wachsen, die das Gebiet durchfließen. Hier finden sich auch Seggenrieder und Röhrichte.

Repräsentanz:
 

Das Gebiet beherbergt mit die größten Populationen der FFH-Arten Großer und Schwarzblauer Moorbläuling im Naturraum D36. Ferner steht dieses Vorkommen in unmittelbarer Beziehung zu denen in dem FFH-Gebiet "Siegaue", in dem auch geeignete Lebensraumtypen und Futterpflanzen vorkommen. Der Austausch mit anderen Populationen und die Ausbreitung ist über diese große Verbundachse gewährleistet.

Entwicklungsziel:
 

Vorrangiges Ziel ist der Erhalt und die Optimierung der vielfältigen Grünlandgesellschaften durch geeignete extensive Bewirtschaftungsformen. Die Fließgewässer sind in ihrer naturnahen Ausgestaltung zu belassen und weiterzuentwickeln. Aufforstungen sollten stark zurückgenommen werden. Die natürliche Sukzession ist nur in geringem Umfang zuzulassen.



2 Lage des Gebiets
Gebietskennzeichnung
Lebensräume
Tiere
Pflanzen
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Objektbezeichnung:
 

Wiesen bei Dreisel

Objektkennung:
 

DE-5211-302

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

73,8407

Flächenanzahl:
 

5

Biogeographische Region (Biogeographic region):
 

kontinental

Naturraum:
 

D38 - Bergisches Land, Sauerland

Naturräumliche Zuordnung:
 

330 - Mittelsiegbergland, Grosslandschaft: Bergisches Land

Lage des Gebietmittelpunktes:
 

Länge: O 073528 / Breite: 504732

Gebietskoordinate (x-, y-coordinate):
 

R: 2611068 / H: 5629571

Höhe über NN (height above sea level):
 

min. 130 m, max. 150 m, mitt. 140 m

Topographische Karten:
 

L5310 - Altenkirchen (Westerwald)

Digitalisiermaßstab (Digitize scale):
 

1:5.000

Verwaltungsgebiet (District):
 

Regierungsbezirk: Koeln
 

Kreis: Rhein-Sieg-Kreis, Anteil 100 % (Nuts-Code: DEA2C)



3 Lebensräume
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Tiere
Pflanzen
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Objektkennung:
 

DE-5211-302

Objektbezeichnung:
 

Wiesen bei Dreisel

Lebensräume:
 

Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen (6510)
 

Fläche: 4.05 ha

 

Repräsentativität: mittlere Repräsentativität (C)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: C - durchschnittlich-beschränkt (C)

 

Gesamtbeurteilung: mittel bis gering (C)

Feuchte Hochstaudenfluren (6430)
 

Fläche: 0.274 ha

 

Repräsentativität: nicht signifikant (D)



4 Tiere
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Objektbezeichnung:
 

Wiesen bei Dreisel

Objektkennung:
 

DE-5211-302

Tiere (animal species):
 

Maculinea nausithous (Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling)
 

Anzahl: 40

 

entspricht: mehr als die angegebe Populationsgrösse

 

Zähleinheit: Individuen / Einzeltiere

 

Pop. Status: Nichtziehend

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: gut (gut. Erh.zust., W.herst. in kurz.- mittl.Zeitr. mögl.)

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, am Rande des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: hoch

Maculinea teleius (Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling)
 

Anzahl: 30

 

entspricht: mehr als die angegebe Populationsgrösse

 

Zähleinheit: Individuen / Einzeltiere

 

Pop. Status: Nichtziehend

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: sehr gut (s. gut. Erh.zust., unabh. v.d. Wiederherst.mögl.k

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, am Rande des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: hoch



5 Pflanzen
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Lebensräume
Tiere
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Belastungen / Nutzungen
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Objektbezeichnung:
 

Wiesen bei Dreisel

Objektkennung:
 

DE-5211-302



6 Gebietsbeschreibung
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Wiesen bei Dreisel

Objektkennung:
 

DE-5211-302

Biotopkomplex:
 

Binnengewässer (stehend und fliessend) (HC06) , Geb. Anteil 2 (%)
Feuchtes und mesophiles Grünland (HC10) , Geb. Anteil 86 (%)
Laubwald (HC16) , Geb. Anteil 7 (%)
Kunstforsten (z.B. Pappelbestände oder exotische Gehölze) (HC20) , Geb. Anteil 5 (%)

Kurzcharakterisierung:
 

Das Gebiet umfasst mehrere Abschnitte eines ehemaligen Siegaltarmes mit Feuchtgrünland zwischen Dreisel und Helpenstell.

Grund der Schutzwürdigkeit:
 

Das Feuchtgebiet Dreisel beherbergt jeweils eine der grössten Populationen der beiden FFH-Schmetterlingsarten Schwarzblauer Moorbläuling und Grosser Moorbläuling

Verletzlichkeit / Gefährdung:
 

Die Verletzlichkeit ist unter 6.1 Einflüsse und Nutzungen hinreichend beschrieben.

Gebietsausweisung:
 

Die Flächengrösse (2.2) ist maschinentechnisch auf der Grundlage von Gauss-Krüger-Meridianstreifen 2 ermittelt.

Dokumentation, Management:
 

Dokumentation
 

Titel, Erläuterung: BK-5211-901, LAUX, P. (1995): Populationsbiologische und ethologische Untersuchung an M. nausithous und M. teleius im Naturschutzgebiet "Feuchtgebiet Dreisel"


Pflege
 

Titel, Erläuterung: Erhalt einer der größten Populationen des Schwarzblauen und Großen Bläulings im Naturraum D36.


Pflege
 

Titel, Erläuterung: Erhalt und Optimierung der vielfältigen Grünlandgesellschaften durch geeignete Bewirtschaftungsmassnahmen.



7 Belastungen / Nutzungen
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Wiesen bei Dreisel

Objektkennung:
 

DE-5211-302

Einflüsse und Nutzungen:
 

Landwirtschaftliche Nutzung:
 

Intensität: mittel

 

Flaeche: 10 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Neuaufforstung, Wiederbewaldung:
 

Intensität: hoch

 

Flaeche: 1 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Gebietsmanegement:
 

Rhein-Sieg-Kreis



8 Schutzzieldokument
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DE-5211-302

Objektbezeichnung:
 

Wiesen bei Dreisel

Schutzziel:
 

1. Güte und Bedeutung nach Standarddatenbogen Ziffer 4.2: Das Feuchtgebiet Dreisel beherbergt jeweils eine der größten Populationen der beiden FFH-Schmetterlingsarten Schwarzblauer Moorbläuling und Großer Moorbläuling. 2. Schutzgegenstand a) Für die Meldung des Gebietes sind ausschlaggebend Großer Moorbläuling Schwarzblauer Moorbläuling b) Das Gebiet hat darüber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 und/oder für Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie Bedeutung für Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen (6510) 3. Schutzziele a) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die für die Meldung des Gebietes ausschlaggebend sind Schutzziele/Maßnahmen für Schwarzblauen Moorbläuling und Großen Moorbläuling Erhaltung und Förderung der Bläulingspopulationen durch a) über Anlage von Habitatsystemen: - Schaffung eines Netzwerks von Kleinsthabitaten / "Patches" - mindestens jeweils 5 - 6 Habitate (besser mehr) von mindestens ca. 100 m2 (besser mehr) - Zeitliche Rotation dieser "Patch"-Systeme - Wechsel der Habitate in mehrjährigem Rhythmus mit zeitlicher Überlappung - Räumliche Anordnung dieser Habitatkomplexe im Abstand von wenigen hundert Metern b) über artbezogene Pflege und Entwicklung der betreffenden Grünlandflächen: - Zweischürige Mahd mit leichtem Gerät (Balkenmäher) bereits bis 15.06. mit Schnitthöhe nicht unter 10-15 cm (Ameisennester!) und Abfuhr des Mahdgutes binnen 3-5 Tagen, jedoch nicht früher (Ortswechsel der Larven); Mahdtermine zwischen Mitte Juni und Mitte September gefährden die Raupen direkt! - Zerschneidung der Feuchtwiesen (Verinselung der Habitate) vermeiden; stattdessen Vernetzung von Feuchtwiesen entlang natürlichen Leitlinien (Bachufer) anstreben - Beweidung der Flächen sowie Walzen und Schleppen sollte zur Erhaltung der Ameisennester unterbleiben (Verdichtung des Bodens; schwere Maschinen und Strukturveränderungen verdrängen die Wirtsameise Myrmica rubra) - Eutrophierung durch Pufferzonen vermindern - Wasserhaushalt von Feuchtwiesen erhalten bzw. wiederherstellen (Grundwasserspiegel bereits drainierter Feuchtwiesen anheben) - Düngung und Herbizidanwendung unterlassen b) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die darüber hinaus für das Netz Natura 2000 bedeutsam sind und/oder für Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie Schutzziele/Maßnahmen für Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen (6510) Erhaltung und Entwicklung artenreicher Flachlandmähwiesen mit ihrer charakteristischen Vegetation und Fauna durch - zweischürige Mahd bei geringer Düngung (nach Kulturlandschaftsprogramm) unter Berücksichtigung der Flächen, die zur Schaffung eines oszillierenden Systems von Kleinsthabitaten durch Rotation für die Bläulinge notwendig sind - Vermeidung von Eutrophierung



9 Link auf externe Dokumente
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Lage des Gebiets
Lebensräume
Tiere
Pflanzen
Gebietsbeschreibung
Belastungen / Nutzungen
Schutzzieldokument

Link(s): :
 

http://ec.europa.eu/environment/nature/natura2000/sites_hab/biogeog_regions/
http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/legaldocs/VO_DT_2004_SU-025.PDF