1 Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
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Objektbezeichnung:
 

Reichswald

Objektkennung:
 

DE-4202-302

Schutzgebietstyp (Designation Type):
 

Natura 2000 (natura2000)
Gebietstyp: FFH Schutzgebiet Natura 2000 (specialAreaOfConservation)

Schutzklassifizierung (Protection classification):
 

Naturschutz (natureConservation)

Gebietstyp:
 

FFH-Gebiet (nationale Liste) (ein Datenbogen) (B)

Bearbeitung:
 

EU-Kommission:
 

Kommission d. EU

 

Datum: 28.09.2004, Ausweisung als BEG

Informant:
 

Landesanstalt f. Oekologie, Bodenordnung u. Forsten NRW

 

Datum: 01.03.2001, GGB, Vorschlag

 

Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz

 

Datum: 01.02.2010, Fortschreibung

Kartierung / Bearbeitung:
 

IVOER (Sorich, H.)

 

Datum: 01.11.1999, Ersterfassung

LOEBF:
 

Mitarbeiter(in) der LOEBF

 

Datum: 01.11.2000, Datenerfassung

Zusammenhang des beschriebenen Gebietes mit anderen Gebieten (Relationships of the described site with other sites):
 


 

Fl-Anteil: 4 %, Art der Bez.: eingeschlossen (Natura 2000-Geb. umschliesst Schutzgeb.), Referenz: NWZ-14


 

Fl-Anteil: 5 %, Art der Bez.: teilweise Überschneidung, Referenz: NWZ-13

Naturschutzgebiet - NSG Geldenberg:
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 100 %, Art der Bez.: deckungsgleich, Referenz: KLE-043

Landschaftsschutzgebiet - LSG-Kreis Kleve:
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 0 %, Art der Bez.: angrenzend

Objektbeschreibung (Object description):
 

Das südwestlich von Kleve liegende, von Laubhölzern geprägte Waldnaturschutzgebiet befindet sich auf den Niederrheinischen Höhen, einem aus Schottern und Sanden bestehenden und von Sandlöss überlagerten Stauchendmoränenwall glazialen Ursprunges. Die Waldbestände unterschiedlichen Alters werden überwiegend von Rot-Buchen dominiert, in Teilbereichen finden sich jedoch noch hohe Anteile von Trauben- und Stieleichen. Auf Teilflächen stocken auch Nadelholzforste. Der zentrale bzw. nördliche Bereich sowie das östliche Teilgebiet wird großflächig von älteren Eichen-Buchen-Beständen eingenommen. Diese weisen durchweg ein starkes Baumholz auf und erreichen Wuchshöhen von 25-30 m. Bereichsweise ist auch Buchen-Naturverjüngung stark vertreten. Als Kernzellen für eine natürliche Waldentwicklung befinden sich in den eben erwähnten Bereichen auch die Naturwaldzellen "Geldenberg" und "Rehsohl" mit einer Größe von rd. 22 ha und 27 ha. Wie im Umfeld handelt es sich hier um ungleichaltrige etwa 100- bis fast 200-jährige Mischbestände aus Buche und Traubeneiche. Die Krautschicht ist wie auch in anderen Teilbereichen des Biotopkomplexes im großen und ganzen nur gering entwickelt und weist nur an lichteren Stellen des Buchenwaldes oder in den ohnehin stärker lichtdurchfluteten Eichen-Beständen höhere Deckungsgrade auf. Hier wird sie von säuretoleranten Arten wie Draht-Schmiele, Adler-Farn und an pseudovergleyten Stellen von Pfeifengras dominiert. Der südwestliche Teil des Biotopkomplexes wird von älteren Eichen-Buchen-Mischbeständen geprägt, die durch Jung-Buchen-Bestände, Jung-Eichen-Bestände und kleinparzelligen Fichten-und Roteichen-Beständen verbunden sind. Im Gebiet befinden sich einige neu angelegte Kleingewässer, welche als Laichhabitate von Amphibien angenommen werden.

Repräsentanz:
 

Die Repräsentanz beruht insbesondere darauf, dass es sich hierbei um den größten, weitgehend geschlossenen, überwiegend von Laubhölzern dominierten Altholzbestand im Klever Reichswald handelt, welcher im niederrheinischen Raum eine herausragende Bedeutung einnimmt. Das Waldschutzgebiet beherbergt auch zwei Naturwaldzellen (NWZ "Geldenberg", Abt. 150 A / NWZ "Rehsohl", Abt. 111 A u. 111 B). Hier liegt der Schwerpunkt der ca. 160 bis 200-jährigen Buchen- und Eichenaltbestände, die zudem für den Hirschkäfer von besonderer Bedeutung sind.

Entwicklungsziel:
 

Gemäß dem Waldpflegeplan NSG "Geldenberg" bzw. dem LP Reichswald sind die naturnahen Laubwaldbestände (Eiche, Buche) mit ihrem Alt- und Totholzanteil zu erhalten und weiterzuentwickeln. Die naturnahe Waldbewirtschaftung konzentriert sich hierbei auf die einzelstammweise Nutzung und femelartige Verfügung zur Förderung eines mehrschichtigen bzw. ungleichaltrigen Bestandesaufbaues sowie den mittel, bis langfristigen Umbau der verbliebenen Nadelholzforste teilweise durch Voranbau standortgerechtem Laubholz, wobei hier verstärkt auf die Buchen-Naturverjüngung zurückgegriffen werden soll. Zudem hat die Sicherung der Alt- und Totholzbestände für den Schwarzspecht sowie für den Hirschkäfer Tierart eine große ökologische Bedeutung. Die westliche Anbindung des Klever Reichswaldes an die Waldbereiche der Niederlande schafft in seiner Refugialfunktion einen Biotopverbund über die nationalen Grenzen hinaus.



2 Lage des Gebiets
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Reichswald

Objektkennung:
 

DE-4202-302

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

582,7445

Flächenanzahl:
 

2

Biogeographische Region (Biogeographic region):
 

atlantisch

Naturraum:
 

D35 - Niederrheinisches Tiefland u. Kölner Bucht

Naturräumliche Zuordnung:
 

574 - Niederrheinische Höhen, Grosslandschaft: Niederrheinisches Tiefland

Lage des Gebietmittelpunktes:
 

Länge: O 060320 / Breite: 514457

Gebietskoordinate (x-, y-coordinate):
 

R: 2502383 / H: 5735089

Höhe über NN (height above sea level):
 

min. 27 m, max. 85 m, mitt. 45 m

Topographische Karten:
 

L4302 - Kleve

Digitalisiermaßstab (Digitize scale):
 

1:5.000

Verwaltungsgebiet (District):
 

Regierungsbezirk: Duesseldorf
 

Kreis: Kleve, Anteil 100 % (Nuts-Code: DEA1B)



3 Lebensräume
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DE-4202-302

Objektbezeichnung:
 

Reichswald

Lebensräume:
 

Hainsimsen-Buchenwald (9110)
 

Fläche: 403.016 ha

 

Repräsentativität: hervorragende Repräsentativität (A)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: B - gut (B)

 

Gesamtbeurteilung: hoch (B)



4 Tiere
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Reichswald

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DE-4202-302

Tiere (animal species):
 

Oriolus oriolus (Pirol)
 

Größen Klasse: 1-5 Individuen

 

Zähleinheit: Paare

 

Pop. Status: Brut / Fortpflanzung

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: mittel - schlecht (weniger gut erh., Wherstellung. schwierig

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, innerhalb des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: mittel bis gering

Lucanus cervus (Hirschkäfer)
 

Größen Klasse: vorhanden (ohne Einschaetzung, present)

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Pop. Status: Nichtziehend

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: gut (gut. Erh.zust., W.herst. in kurz.- mittl.Zeitr. mögl.)

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, innerhalb des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: mittel bis gering

Pernis apivorus (Wespenbussard)
 

Anzahl: 1

 

entspricht: genaue Zählung der Populationsgrösse

 

Zähleinheit: Paare

 

Pop. Status: Brut / Fortpflanzung

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: mittel - schlecht (weniger gut erh., Wherstellung. schwierig

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, innerhalb des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: mittel bis gering

Dryocopus martius (Schwarzspecht)
 

Anzahl: 2

 

entspricht: mehr als die angegebe Populationsgrösse

 

Zähleinheit: Paare

 

Pop. Status: Brut / Fortpflanzung

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: mittel - schlecht (weniger gut erh., Wherstellung. schwierig

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, innerhalb des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: mittel bis gering



5 Pflanzen
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Reichswald

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DE-4202-302

Pflanzen (plant species):
 

Sherardia arvensis (Gewöhnliche Ackerröte)
 

Anzahl: 30

 

Größen Klasse: 11-50 Individuen

 

entspricht: mehr als die angegebe Populationsgrösse

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Begründung: Nationale Rote Liste

 

Erhaltungszustand: gut (gut. Erh.zust., W.herst. in kurz.- mittl.Zeitr. mögl.)



6 Gebietsbeschreibung
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Reichswald

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DE-4202-302

Biotopkomplex:
 

Mischwald (HC19) , Geb. Anteil 11 (%)
Kunstforsten (z.B. Pappelbestände oder exotische Gehölze) (HC20) , Geb. Anteil 14 (%)
Laubwald (HC16) , Geb. Anteil 75 (%)

Kurzcharakterisierung:
 

Das bei Kleve liegende Waldschutzgebiet "Geldenberg" ist vornehmlich ein von Buchen und Eichen dominierter Laubwaldkomplex und wird naturraemlich den Niederrheinischen Hoehen, einem von Sandloess ueberzogenen Stauchendmoraenen-Wall, zugeordnet.

Grund der Schutzwürdigkeit:
 

Im Gebiet sind schwerpunktmässig bodensaure Eichen- und Buchenwälder als FFH-relevante Lebensräume vertreten. Zudem fungiert es als bedeutsames Bruthabitat für den Schwarzspecht, und beherbergt eine Population des Hirschkäfers.

Verletzlichkeit / Gefährdung:
 

Die Verletzlichkeit ist unter 6.1. Einflüsse und Nutzungen hinreichend beschrieben

Gebietsausweisung:
 

Die Flächengrösse (2.2) ist maschinentechnisch auf der Grundlage von Gauss-Krüger-Meridianstreifen 2 ermittelt.

Eigentumsverhältnisse:
 

Privat, Anteil 0 (%)
Kommunal, Anteil 0 (%)
Land, Anteil 100 (%)
Bund, Anteil 0 (%)
sonstige, Anteil 0 (%)

Dokumentation, Management:
 

Dokumentation
 

Titel, Erläuterung: BK-4202-014 / BK-4202-019 / BK-4202-032 / BK-4202-033 / BK-4202-500 / KLE-043 / Waldpflegeplan des NSG Geldenberg, 1995; NWZ 13 u. 14; LÖBF 1995 u. NZ Kranenburg: Brutvogelkartierung (unveröff. Gutachten);


Pflege
 

Titel, Erläuterung: Die bodens. Ei- u. Buchenwälder sind mit ihrem Alt- u. Totholzanteil (Schwarzsp.-Bruthabitat, Hirschkäfer-Vork.) durch naturn. Waldbew. zu erhalten.


Pflege
 

Titel, Erläuterung: Waldpflegeplan Geldenberg, 1995



7 Belastungen / Nutzungen
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Reichswald

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DE-4202-302

Einflüsse und Nutzungen:
 

Wandern, Reiten, Radfahren:
 

Intensität: mittel

 

Flaeche: 20 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: neutral

Gebietsmanegement:
 

Kreis Kleve



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DE-4202-302

Objektbezeichnung:
 

Reichswald

Schutzziel:
 

1. Güte und Bedeutung nach Standarddatenbogen Ziffer 4.2: Im Gebiet ist schwerpunktmäßig der Hainsimsen-Buchenwälder als FFH-relevanter Lebensraum vertreten. Zudem fungiert es als bedeutsames Bruthabitat für den Schwarzspecht und beherbergt eine Population des Hirschkäfers.
2. Schutzgegenstand a) Für die Meldung des Gebietes ist ausschlaggebend als Lebensraumtyp nach Anhang I der FFH-Richtlinie: Hainsimsen-Buchenwald (9110) Arten nach Anhang II: Hirschkäfer b) das Gebiet hat darüber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 Bedeutung für Schwarzspecht Wespenbussard Pirol
3. Schutzziele a) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die für die Meldung des Gebietes ausschlaggebend sind Schutzziele/Maßnahmen für Hainsimsen-Buchenwald (9110) sowie für den Hirschkafer und den Schwarzspecht Erhaltung und Entwicklung großflächig-zusammenhängender, naturnaher Hainsimsen-Buchenwälder mit ihrer typischen Fauna und Flora in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/Altersphasen und in ihrer standörtlichen typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwälder, Gebüsch- und Staudenfluren sowie ihrer Waldränder durch - naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft einschließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und Förderung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft - Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz, insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen - Förderung der natürlichen Entwicklung von Vor- und Pionierwaldstadien auf Sukzessionsflächen - Vermehrung des Hainsimsen-Buchenwaldes durch den Umbau von mit nicht bodenständigen Gehölzen bestandenen Flächen auf geeigneten Standorten (v.a. im weiteren Umfeld von Quellbereichen oder Bachläufen) Besondere Schutzziele / Maßnahmen für den Hirschkäfer Erhaltung und Förderung der Hirschkäfer-Population durch - Gruppenweise Erhaltung von Altbäumen - insbesondere Eichen daneben auch -Buchen - als Brut-Habitate, vor allem an äußeren und inneren, wärmegetönten Bestandsrändern. - Langfristige Erhaltung möglichst vieler alter Solitär-Eichen, auch in der Feldflur. - Vermeidung von Stubben-Rodung im Forst (Erhaltung von Brutständern als potentielle Käferwiegen) - Anlage von "Brutmeilern" (z.B. aus Eichen-Häcksel, Volumen nicht unter 2 m3) als Ersatz-Entwicklungshabitat der Engerlinge, im Sinne einer längerfristigen Überbrückungsmaßnahme.



9 Link auf externe Dokumente
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Tiere
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Belastungen / Nutzungen
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Link(s): :
 

http://ec.europa.eu/environment/nature/natura2000/sites_hab/biogeog_regions/
http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/legaldocs/LP Reichswald_Karte.pdf
http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/legaldocs/LP Reichswald_Text.pdf