1 Gebietskennzeichnung
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Objektbezeichnung:
 

Neuer Hagen

Objektkennung:
 

DE-4717-302

Schutzgebietstyp (Designation Type):
 

Natura 2000 (natura2000)
Gebietstyp: FFH Schutzgebiet Natura 2000 (specialAreaOfConservation)

Schutzklassifizierung (Protection classification):
 

Naturschutz (natureConservation)

Gebietstyp:
 

FFH-Gebiet (nationale Liste) (ein Datenbogen) (B)

Bearbeitung:
 

EU-Kommission:
 

Kommission d. EU

 

Datum: 01.05.2008, Ausweisung als BEG

Informant:
 

Landesanstalt f. Oekologie, Bodenordnung u. Forsten NRW

 

Datum: 01.08.1999, GGB, Vorschlag

 

Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz

 

Datum: 01.02.2007, Fortschreibung

Kartierung / Bearbeitung:
 

LökPlan/LÖBF/Bio.S.- HSK/VNV HSK

 

Datum: 01.03.1999, Ersterfassung

LOEBF:
 

Mitarbeiter(in) der LOEBF

 

Datum: 01.11.2000, Datenerfassung

Zusammenhang des beschriebenen Gebietes mit anderen Gebieten (Relationships of the described site with other sites):
 

Naturschutzgebiet - NSG Neuer Hagen:
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 100 %, Art der Bez.: umfassend (Schutzgebiet grösser als Natura 2000 Gebiet), Referenz: HSK-006

Landschaftsschutzgebiet - LSG-Teilgebiet der Stadt Winterberg:
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 5 %, Art der Bez.: teilweise Überschneidung

Objektbeschreibung (Object description):
 

Weitab von jeglicher Siedlung, auf über 800 m Höhe, im Südostsauerland an der Grenze zu Hessen erstreckt sich auf einem Oberhang des Langenbergmassives eine zwergstrauchreiche Hochheidefläche bis an den Horizont. Einzelne Krüppelbuchen und windgefegte Fichten versuchen diese rauhe Landschaft für den Wald zurückzueroberen. Das flachwellige Relief trägt Quellen, Hangquellmoore und Kleinseggenrieder in den Senken und Borstgrasrasen auf den trockenen Kuppen. Die heidetypischen Beerstraucharten und die Besenheide bestimmen jedoch das Bild. Sie sind unterwachsen von einem dichten Filz aus Moosen und Flechten.

Repräsentanz:
 

Das NSG Neuer Hagen ist der größte zwergstrauchreiche Heidekomplex in Nordrhein-Westfalen. Die noch gut ausgebildete charakteristische Vegetation der Hochheide ist das einzige großflächige Relikt einer im Mittelalter im Süderbergland weit verbreiteten Bewirtschaftungsweise aus Waldweide und Plaggenhieb. Hier sind die Zwergsträucher noch mit den selten gewordenen Rentier- und heidetypischen Strauchflechten unterwachsen. Der offene Landschaftscharakter ist auch für die besondere Ausbildung der Quellen, Quellmoore und Kleinseggenriede prägend. So finden sich hier, schon seit den 40er Jahren dokumentiert, repräsentative Beispiele von Weide-Quellfluren. Im Naturraum Rothaargebirge trägt der Neue Hagen aus historischer Sicht gesehen ein in dieser Form einzigartiges und beispielhaftes Inventar an Lebensraumtypen.

Entwicklungsziel:
 

Dem Erhalt der Hochheide kommt zentrale Bedeutung im Schutzkonzept für den Neuen Hagen zu. Einer unerwünschten Sukzession wird durch extensive Nutzung in Form von Schafbeweidung, aber auch durch maschinelles Plaggen entgegengewirkt. Die Rücknahme des Wegenetzes bei gleichzeitiger Verbesserung der Besucherführung lenkt die Belastung des Gebietes in erträgliche Bahnen. Die Hochheide auf dem Neuen Hagen ist im Biotopverbund der Bergheideökosysteme des Sauerlandes die Kernfläche schlechthin und daher unverzichtbar.

Sonstige Bemerkungen:
 

Als floristische Besonderheiten des Gebietes sind Floh-Segge und Arnika erwähnenswert.



2 Lage des Gebiets
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Neuer Hagen

Objektkennung:
 

DE-4717-302

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

74,3486

Flächenanzahl:
 

1

Biogeographische Region (Biogeographic region):
 

kontinental

Naturraum:
 

D38 - Bergisches Land, Sauerland

Naturräumliche Zuordnung:
 

333 - Rothaargebirge, Grosslandschaft: Sauer- und Siegerland

Lage des Gebietmittelpunktes:
 

Länge: O 083430 / Breite: 511539

Gebietskoordinate (x-, y-coordinate):
 

R: 2678775 / H: 5683193

Höhe über NN (height above sea level):
 

min. 740 m, max. 830 m, mitt. 785 m

Topographische Karten:
 

L4716 - Brilon

Digitalisiermaßstab (Digitize scale):
 

1:5.000

Verwaltungsgebiet (District):
 

Regierungsbezirk: Arnsberg
 

Kreis: Hochsauerlandkreis, Anteil 100 % (Nuts-Code: DEA57)



3 Lebensräume
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DE-4717-302

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Neuer Hagen

Lebensräume:
 

Trockene europäische Heiden (4030)
 

Fläche: 61.562 ha

 

Repräsentativität: hervorragende Repräsentativität (A)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: B - gut (B)

 

Gesamtbeurteilung: hoch (B)

Borstgrasrasen (6230)
 

Fläche: 2.036 ha

 

Repräsentativität: mittlere Repräsentativität (C)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: B - gut (B)

 

Gesamtbeurteilung: mittel bis gering (C)

Übergangs- und Schwingrasenmoore (7140)
 

Fläche: 6.309 ha

 

Repräsentativität: mittlere Repräsentativität (C)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: B - gut (B)

 

Gesamtbeurteilung: mittel bis gering (C)

Hainsimsen-Buchenwald (9110)
 

Fläche: 2.356 ha

 

Repräsentativität: mittlere Repräsentativität (C)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: C - durchschnittlich-beschränkt (C)

 

Gesamtbeurteilung: mittel bis gering (C)



4 Tiere
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Neuer Hagen

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DE-4717-302

Tiere (animal species):
 

Aegolius funereus (Raufusskauz)
 

Anzahl: 1

 

entspricht: genaue Zählung der Populationsgrösse

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Pop. Status: Brut / Fortpflanzung

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: mittel - schlecht (weniger gut erh., Wherstellung. schwierig

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, am Rande des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: mittel bis gering

Lanius excubitor (Raubwürger)
 

Anzahl: 1

 

entspricht: genaue Zählung der Populationsgrösse

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Pop. Status: Brut / Fortpflanzung

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: gut (gut. Erh.zust., W.herst. in kurz.- mittl.Zeitr. mögl.)

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, innerhalb des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: hoch



5 Pflanzen
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Neuer Hagen

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DE-4717-302

Pflanzen (plant species):
 

Carex pulicaris (Floh-Segge)
 

Größen Klasse: vorhanden (ohne Einschaetzung, present)

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Begründung: Nationale Rote Liste

Arnica montana (subsp. montana) (Arnika)
 

Größen Klasse: vorhanden (ohne Einschaetzung, present)

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Begründung: Nationale Rote Liste



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Neuer Hagen

Objektkennung:
 

DE-4717-302

Biotopkomplex:
 

Moore, Sümpfe, Uferbewuchs (HC07) , Geb. Anteil 10 (%)
Heide, Gestrüpp, Macchia, Garrigue, Phrygana (HC08) , Geb. Anteil 83 (%)
Trockenrasen, Steppen (HC09) , Geb. Anteil 3 (%)
Laubwald (HC16) , Geb. Anteil 4 (%)

Kurzcharakterisierung:
 

Grossflächigster Hochheidekomplex des Hochsauerlandes auf über 800 m Höhe mit Ausbildung von Hangquellmooren, Kleinseggenrieden und Borstgrasrasen.

Grund der Schutzwürdigkeit:
 

Das Gebiet ist der grösste zwergstrauchreiche Heidekomplex in NRW. Im Rothaargebirge liegt hier ein in dieser Form einzigartiges und beispielhaftes Inventar an Lebensraumtypen vor, darunter auch die prioritären Borstgrasrasen.

Kulturhist. Bedeutung:
 

Heide und ihrer Nutzung als Kulturlandschaftserbe

Verletzlichkeit / Gefährdung:
 

Einer unerwünschten Sukzession (Verbuschung) der Heidefläche muss durch regelmässige Nutzung entgegengewirkt werden.

Gebietsausweisung:
 

Die Flächengrösse (2.2) ist maschinentechnisch auf der Grundlage von Gauss-Krüger-Meridianstreifen 2 ermittelt.

Eigentumsverhältnisse:
 

Privat, Anteil 0 (%)
Kommunal, Anteil 50 (%)
Land, Anteil 0 (%)
Bund, Anteil 0 (%)
sonstige, Anteil 50 (%)

Dokumentation, Management:
 

Pflege
 

Titel, Erläuterung: Managementplan für das NSG "Neuer Hagen" (1988)


Dokumentation
 

Autor, Jahr: Verein für Natur und Vogelschutz im Hochsauerlandkreis e.V. (VNV)(1988)

 

Titel, Erläuterung: Biotopmanagementplan für das NSG "Neuer Hagen"


Dokumentation
 

Autor, Jahr: LÖBF, Biotopkataster NRW(1992)

 

Titel, Erläuterung: BK-4717-902


Dokumentation
 

Titel, Erläuterung: BK-4717-902 (1992), HSK-006; FFH Nr. NRW: 12; LP "Winterberger Hochfläche" HSK rechtskräftig seit 1983


Pflege
 

Titel, Erläuterung: Erhaltung u. Optimierung des Hochheidekomplexes mit Borstgrasrasen durch extensive Schafbeweidung u. maschinelles Plaggen, Wegerückbau u. Besucherlenkung.



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DE-4717-302

Einflüsse und Nutzungen:
 

Wandern, Reiten, Radfahren:
 

Intensität: gering

 

Flaeche: 40 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Gebietsmanegement:
 

Hochsauerlandkreis



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Objektbezeichnung:
 

Neuer Hagen

Schutzziel:
 

1. Güte und Bedeutung nach Standarddatenbogen Ziffer 4.2: Das Gebiet ist der größte zwergstrauchreiche Heidekomplex in NRW. Im Rothaargebirge liegt hier ein in dieser Form einzigartiges und beispielhaftes Inventar an Lebensraumtypen vor, darunter auch die prioritären Borstgrasrasen. Heide und ihrer Nutzung als Kulturlandschaftserbe. 2. Schutzgegenstand a) Für die Meldung des Gebietes sind ausschlaggebend Trockene Heidegebiete (4030) b) Das Gebiet hat darüber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 und/oder für Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie Bedeutung für Borstgrasrasen im Mittelgebirge (6230, prioritärer Lebensraum) Übergangs- und Schwingrasenmoore (7140) Rauhfußkauz Raubwürger 3. Schutzziele a) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die für die Meldung des Gebietes ausschlaggebend sind Schutzziele/Maßnahmen für trockene Heidegebiete (4030) und für den Raubwürger und den Rauhfußkauz (Nahrungshabitat) Erhaltung und Entwicklung typisch ausgebildeter trockener Heiden mit ihrer charakteristischen Vegetation und Fauna durch - extensive Beweidung, ggf. Vegetationskontrolle (z.B. Entfernung von Gehölzen) - Erhaltung einzelner bodenständiger Gehölze und Gehölzgruppen als Habitatstrukturen für typische Faunenelemente - Wiederherstellung von Heiden auf geeigneten Standorten - Sicherung und Schaffung ausreichend großer, nährstoffarmer Pufferzonen b) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die darüber hinaus für das Netz Natura 2000 bedeutsam sind und/oder für Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie Schutzziele/Maßnahmen für Borstgrasrasen im Mittelgebirge (6230, Prioritärer Lebensraum) Erhaltung und Entwicklung artenreiche Borstgrasrasen mit ihrer charakteristischen Vegetation und Fauna durch - extensive Beweidung ohne Düngung und Kalkung, ggf. Vegetationskontrolle (z.B. Entfernung von Gehölzen) - Erhaltung einzelner bodenständiger Gehölze und Gehölzgruppen als Habitatstrukturen für typische Faunenelemente - Wiederherstellung von Borstgrasrasen auf geeigneten Standorten - vollständigen Verzicht auf Düngung und Kalkung Schutzziele/Maßnahmen für Übergangs- und Schwingrasenmoore (7140) Erhaltung und Entwicklung des charakteristischen Lebensraumkomplexes eines Übergangs- und Schwingrasenmoores mit Hochmoorvegetation und Schwingrasen auf Torfsubstraten und der typischen Fauna durch - Sicherung bzw. Wiederherstellung des landschaftstypischen Wasserhaushaltes, Gewässerchemismus und Nährstoffhaushalts - Nutzungsverbot bzw. Beschränkung der (Freizeit-)Nutzung auf ein naturverträgliches Maß - ggf. Vegetationskontrolle (z.B. Entfernung von Gehölzen) 4. Weitere nicht-ffh-lebensraumtyp- oder -artbezogene Schutzziele Erhalt des Offenlandcharakters der Hoppecke-Quellen zur Sicherung der Vorkommen des vom Aussterben bedrohten Echten Quellkrautes (Montia fontana ssp. fontana) durch - Entfernung von Gehölzen - Aufrechterhaltung der Beweidung durch Schafe - Besucherlenkung von den Quellen weg, zumindest Einzug von Wegen



9 Link auf externe Dokumente
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Tiere
Pflanzen
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Belastungen / Nutzungen
Schutzzieldokument

Link(s): :
 

http://ec.europa.eu/environment/nature/natura2000/sites_hab/biogeog_regions/
http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/legaldocs/LP Winterberg_Text.pdf
http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/legaldocs/LP Winterberg_Text.pdf