1 Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
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Tiere
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Belastungen / Nutzungen
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Objektbezeichnung:
 

Attendorner Tropfsteinhoehle

Objektkennung:
 

DE-4813-302

Schutzgebietstyp (Designation Type):
 

Natura 2000 (natura2000)
Gebietstyp: FFH Schutzgebiet Natura 2000 (specialAreaOfConservation)

Schutzklassifizierung (Protection classification):
 

Naturschutz (natureConservation)

Gebietstyp:
 

FFH-Gebiet (nationale Liste) (ein Datenbogen) (B)

Bearbeitung:
 

EU-Kommission:
 

Kommission d. EU

 

Datum: 02.11.2006, Ausweisung als BEG

Informant:
 

Landesanstalt f. Oekologie, Bodenordnung u. Forsten NRW

 

Datum: 01.03.2001, GGB, Vorschlag

 

Datum: 27.09.2006, Fortschreibung

Kartierung / Bearbeitung:
 

Lanius - Eickhoff, T.

 

Datum: 01.06.2000, Ersterfassung

LOEBF:
 

Mitarbeiter(in) der LOEBF

 

Datum: 01.11.2000, Datenerfassung

Objektbeschreibung (Object description):
 

Die im zentralen Teil des Naturraums Bergisches Land / Sauerland gelegene Attendorner Tropfsteinhöhle, auch Atta-Höhle genannt, ist mit 6740 m Länge die größte bekannte Höhle in Nordrhein-Westfalen und eine der längsten Deutschlands. Gebildet hat sie sich im Massenkalk (Dorp-Fazies) des Mitteldevon (Givet). Der vordere Bereich (850 m) hinter dem großen Eingang wird seit 1907 als Schauhöhle genutzt. Dieser Bereich ist nicht in das FFH-Gebiet einzubeziehen. Die hinteren Teile (ca. 5890 m) wurden erst 1983 entdeckt, sie sind weitgehend unberührt. Das weitverzweigte Gangsystem der Höhle weist Tropfsteine, zahlreiche Höhlengewässer und einen herausragenden Reichtum an Karst- und Sinterformen auf, der von keiner anderen deutschen Höhle übertroffen wird. Die Attendorner Tropfsteinhöhle liegt am östlichen Ortsrand von Attendorn an der Westseite des Stürzenbergs. Nördlich der Höhle schließt ein etwa 250 m langer ehemaliger Kalksteinbruch an mit einer bis zu 60 m hohen Steinbruchwand. Hier kommen u.a. die Mauerrauten-Gesellschaft und die Fingersteinbrech-Gesellschaft vor. Oberhalb des Eingangs zur Attahöhle stockt an einem sehr steilen, felsigen Hang ein kleinflächiger Mischwald mit zahlreichen wärmebedürftigen Arten. Im Kuppenbereich des Stürzenberges befinden sich Grünland-Hecken-Feldgehölzkomplexe, kleinflächig auch Nadelwald und ein Klärteich. Die Wiesen sind teilweise ausgesprochen mager und blütenreich und gehen am Rand des Steinbruchs in Kalkmagerrasen über.

Repräsentanz:
 

Die Attendorner Tropfsteinhöhle gehört zu den bedeutendsten und am besten erhaltensten natürlichen Höhlen Westfalens. Sie ist auch ein Quartier für Fledermäuse, vereinzelt wurden winterschlafende Fledermäuse festgestellt. Das akuelle Artenspektrum sowie die Anzahl der Tiere ist jedoch noch nicht bekannt. Die Höhle dürfte angesichts ihrer Ausdehnung eine größere Zahl von Fledermäusen beherbergen (Zutritt vermutlich durch Spalten im alten Steinbruch). Rezente Knochenfunde von u.a. Fledermäusen wurden in den neuen Teilen der Höhle gefunden. Von Bedeutung sind weiterhin der Hangmischwald als prioritärer Lebensraum sowie die im Naturraum Bergisches Land / Sauerland recht seltenen mageren Glatthaferwiesen.

Entwicklungsziel:
 

Vorrangige Maßnahmen sind der Erhalt und die dauerhafte Sicherung des hinteren nicht touristisch genutzten Teils der als ND ausgewiesenen Höhle (ca. 5800 m) gegenüber touristischer Nutzung und Veränderung. Der Schutz der Fledermäuse vor möglichen Störungen ist zu gewährleisten. Eine Bebauung oder intensive landwirtschaftliche Nutzung der unbebauten Bereiche des Stürzenbergs über der Höhle ist durch eine entsprechende Schutzausweisung zu verhindern, da bereits Schadstoffe über das Regenwasser in die Höhle gelangt sind. Die Mähwiesen sollten weiterhin nicht oder nur mäßig gedüngt werden. Es handelt sich um einen sehr bedeutsamen Knotenpunkt im Netzwerk der Höhlen des Naturraumes Bergisches Land / Sauerland.



2 Lage des Gebiets
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Objektbezeichnung:
 

Attendorner Tropfsteinhoehle

Objektkennung:
 

DE-4813-302

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

13,2025

Flächenanzahl:
 

1

Biogeographische Region (Biogeographic region):
 

kontinental

Naturraum:
 

D38 - Bergisches Land, Sauerland

Naturräumliche Zuordnung:
 

335 - Innersauerländer Senken, Grosslandschaft: Sauer- und Siegerland

Lage des Gebietmittelpunktes:
 

Länge: O 075504 / Breite: 510743

Gebietskoordinate (x-, y-coordinate):
 

R: 2634060 / H: 5667450

Höhe über NN (height above sea level):
 

min. 260 m, max. 310 m, mitt. 300 m

Topographische Karten:
 

L4912 - Olpe

Digitalisiermaßstab (Digitize scale):
 

1:5.000

Verwaltungsgebiet (District):
 

Regierungsbezirk: Arnsberg
 

Kreis: Olpe, Anteil 100 % (Nuts-Code: DEA59)



3 Lebensräume
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DE-4813-302

Objektbezeichnung:
 

Attendorner Tropfsteinhoehle

Lebensräume:
 

Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen (6510)
 

Fläche: 0.535 ha

 

Repräsentativität: nicht signifikant (D)

Nicht touristisch erschlossene Höhlen (8310)
 

Fläche: 0.13 ha

 

Repräsentativität: gute Repräsentativität (B)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: A - hervorragend (A)

 

Gesamtbeurteilung: hoch (B)

Schlucht- und Hangmischwälder (9180)
 

Fläche: 0.383 ha

 

Repräsentativität: mittlere Repräsentativität (C)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: B - gut (B)

 

Gesamtbeurteilung: mittel bis gering (C)



4 Tiere
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Attendorner Tropfsteinhoehle

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DE-4813-302



5 Pflanzen
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Attendorner Tropfsteinhoehle

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DE-4813-302



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Attendorner Tropfsteinhoehle

Objektkennung:
 

DE-4813-302

Biotopkomplex:
 

Feuchtes und mesophiles Grünland (HC10) , Geb. Anteil 82 (%)
Laubwald (HC16) , Geb. Anteil 3 (%)
Kunstforsten (z.B. Pappelbestände oder exotische Gehölze) (HC20) , Geb. Anteil 7 (%)
Binnenlandfelsen, Geröll- und Schutthalden, Sandflächen (HC22) , Geb. Anteil 8 (%)

Kurzcharakterisierung:
 

Die Attendorner Tropfsteinhöhle liegt am östlichen Ortsrand von Attendorn. Nördlich schliesst ein ehemaliger Kalksteinbruch an. Oberhalb des Steinbruchs finden sich im Kuppenbereich des Stürzenberges Wiesen-Hecken-Feldgehölzkomplexe.

Grund der Schutzwürdigkeit:
 

Neben der Höhle und den prioritären Schlucht- und Hangmischwäldern sind auch die Extensiven Mähwiesen von besonderer Bedeutung.

Geowiss. Bedeutung:
 

bedeutende Tropfsteinhöhle

Verletzlichkeit / Gefährdung:
 

Die Verletzlichkeit ist unter 6.1 Einflüsse und Nutzungen hinreichend beschrieben.

Gebietsausweisung:
 

Die Flächengrösse (2.2) ist maschinentechnisch auf der Grundlage von Gauss-Krüger-Meridianstreifen 2 ermittelt.

Dokumentation, Management:
 

Pflege
 

Titel, Erläuterung: Erhalt und dauerhafte Sicherung des hinteren nicht touristisch genutzten Teils der Höhle, keine Bebauung oder intensive landwirtschaftliche Nutzung oberhalb.


Dokumentation
 

Titel, Erläuterung: BK-4813-081



7 Belastungen / Nutzungen
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Attendorner Tropfsteinhoehle

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DE-4813-302

Einflüsse und Nutzungen:
 

Anpflanzung nicht autochthoner Arten:
 

Intensität: gering

 

Flaeche: 7 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Industrie- und Gewerbegebiete:
 

Intensität: mittel

 

Flaeche: 10 %

 

Lage: (outside) Belastung u. Nutzung l. ausserhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Andere Deponien:
 

Intensität: mittel

 

Flaeche: 5 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Klettern, Bergsteigen, Höhlenerkundung:
 

Intensität: gering

 

Flaeche: 1 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Bodenverschmutzung:
 

Intensität: mittel

 

Flaeche: 1 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Gebietsmanegement:
 

Kreis Olpe



8 Schutzzieldokument
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DE-4813-302

Objektbezeichnung:
 

Attendorner Tropfsteinhoehle

Schutzziel:
 

1. Güte und Bedeutung nach Standarddatenbogen Ziffer 4.2: Die Attendorner Tropfsteinhöhle liegt am östlichen Ortsrand von Attendorn. Nördlich schließt ein ehemaliger Kalksteinbruch an. Oberhalb des Steinbruchs finden sich im Kuppenbereich des Stürzenberges Wiesen-Hecken-Feldgehölzkomplexe. 2. Schutzgegenstand a) Für die Meldung des Gebietes sind ausschlaggebend Nicht touristisch erschlossene Höhlen (8310) b) Das Gebiet hat darüber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 und/oder für Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie Bedeutung für Schlucht- und Hangmischwälder (9180, Prioritärer Lebensraum) Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen (6510) 3. Schutzziele a) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die für die Meldung des Gebietes ausschlaggebend sind Schutzziele/Maßnahmen für nicht touristisch erschlossene Höhlen (8310) Erhaltung der Atta-Höhle (nicht touristisch erschlossenen Bereiche) einschließlich ihrer mikroklimatischen Verhältnisse, ihres Wasserhaushalts und ihrer Höhlengewässer als Lebensraum für troglobionte und troglophile Tierarten sowie als Winterquartier für Fledermäuse, Amphibien und Insekten (Schmetterlinge, Zweiflügler u.a.) durch - Erhaltung der Ungestörtheit des Höhleninneren hinter der Schauhöhle durch Untersagung jeglicher Nutzung oder Erschließung, insbesondere keine touristische Nutzung - Zum Schutz der Höhlenfauna Vergitterung des Höhleneingangs durch ein Fledermausgitter mit Kontrollmöglichkeit (wegen Monitoring für FFH-Berichtspflicht) - Erhaltung der Zugänglichkeit der Höhlen für die Fauna - Vermeidung chemischer Belastungen des Höhleninneren wie z.B. das Einsickern von Schadstoffen aus den über der Höhle gelegenen oberirdischen Bereichen durch Regenwasser in das Höhlensystem b) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die darüber hinaus für das Netz Natura 2000 bedeutsam sind und/oder für Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie Schutzziele/Maßnahmen für Schlucht- und Hangmischwälder (9180) Erhaltung und Entwicklung von naturnahen Winterlinden-Hainbuchen-Hangschuttwäldern (Aceri platanoidisTilietum platyphylli) in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/Altersphasen und in ihrer standörtlichen typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwälder, Gebüsch- und Staudenfluren Förderung der Naturnähe durch eine naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausnutzung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft und Förderung von Nebenbaumarten in Steilhanglage nach Möglichkeit Nutzungsaufgabe oder Einzelstammentnahme Entwicklung alters- und strukturdiverser Bestände -aus Artenschutzgründen auch aufgelichteter Bestände- mit einem dauerhaften und ausreichenden Anteil von Alt- und Totholz, insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen als Lebensraum für verschiedene Fledermausarten u.a. Erhaltung/Entwicklung artenreicher Waldmäntel und -säume. Schutzziele/Maßnahmen für Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen (6510) Erhaltung und Entwicklung artenreicher Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen mit ihrer charakteristischen Vegetation und Fauna durch - zweischürige Mahd bei geringer Düngung (nach Kulturlandschaftsprogramm) - Förderung und Vermehrung der mageren Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen auf geeigneten Standorten - Vermeidung von Eutrophierung



9 Link auf externe Dokumente
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Pflanzen
Gebietsbeschreibung
Belastungen / Nutzungen
Schutzzieldokument

Link(s): :
 

http://ec.europa.eu/environment/nature/natura2000/sites_hab/biogeog_regions/
http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/legaldocs/LP Attendorn-Heggen-Helden_Karte Ost.pdf
http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/legaldocs/LP Attendorn-Heggen-Helden_Karte West.pdf
http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/legaldocs/LP Attendorn-Heggen-Helden_Text.pdf