1 Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
Lebensräume
Tiere
Pflanzen
Gebietsbeschreibung
Belastungen / Nutzungen
Schutzzieldokument
Link auf externe Dokumente

Objektbezeichnung:
 

Kalkmagerrasen bei Calenberg und Herlinghausen

Objektkennung:
 

DE-4521-302

Schutzgebietstyp (Designation Type):
 

Natura 2000 (natura2000)
Gebietstyp: FFH Schutzgebiet Natura 2000 (specialAreaOfConservation)

Schutzklassifizierung (Protection classification):
 

Naturschutz (natureConservation)

Gebietstyp:
 

FFH-Gebiet (nationale Liste) (ein Datenbogen) (B)

Bearbeitung:
 

EU-Kommission:
 

Kommission d. EU

 

Datum: 01.12.2004, Ausweisung als BEG

Informant:
 

Landesanstalt f. Oekologie, Bodenordnung u. Forsten NRW

 

Datum: 01.03.2001, GGB, Vorschlag

 

Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz

 

Datum: 01.02.2007, Fortschreibung

Kartierung / Bearbeitung:
 

Bioplan-Hozak,Hill/ LÖBF-Schiffgens

 

Datum: 01.05.2000, Ersterfassung

LOEBF:
 

Mitarbeiter(in) der LOEBF

 

Datum: 01.11.2000, Datenerfassung

Zusammenhang des beschriebenen Gebietes mit anderen Gebieten (Relationships of the described site with other sites):
 

Naturschutzgebiet - NSG Kalkmagerrasen bei Calenberg und Dalheim:
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 98 %, Art der Bez.: teilweise Überschneidung, Referenz: HX-074

Landschaftsschutzgebiet - LSG-Suedlicher Kreis Hoexter:
 

Status: bestehend, Fl-Anteil: 35 %, Art der Bez.: teilweise Überschneidung

Objektbeschreibung (Object description):
 

Nord- bzw. nordöstlich von Calenberg und östlich von Dalheim befinden sich drei west-, südwest- bzw. nord-exponierte Magerrasenkomplexe, die von intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen (überwiegend Äcker, Grünland) umgeben sind. Die Flächen am Wolfsbusch grenzen direkt an eine ehemalige Mülldeponie. Größere Teilbereiche der Magerrasen wurden in der Vergangenheit mit Kiefern/Fichten aufgeforstet, teilweise wurde auch Streuobst angepflanzt. Die einzelnen Magerrasenkomplexe sind durch intensiv genutzte Feldfluren voneinander getrennt.

Repräsentanz:
 

Der größere Teil der verschiedenen Einzelflächen weist trotz des Fehlens von ausreichenden Pufferzonen und geringer Flächengrößen eine artenreiche, regionstypische Magerrasenvegetation ( incl. der bundesweit gefährdeten Art Ophrys insectifera) auf und beherbergen zahlreiche charakterististische Tierarten, u.a. die größte bekannte Population von Maculinea arion in Ostwestfalen.

Entwicklungsziel:
 

Optimierung und deutliche Ausweitung der Kalkmagerrasen durch Rodung der Aufforstungen und Aushagerung der angrenzenden Nutzflächen. Aufbau eines inneren Verbundsystems zwischen (z.B. durch Hüteschäferei mit entsprechenden Triebwegen), um die Refugiallebensräume für xero-thermophile Lebensgemeinschaften langfristig erhalten zu können. Einbindung der Flächen in das Mosaik der Trittsteine, welches die Magerrasen des Diemeltales miteinander verbindet.



2 Lage des Gebiets
Gebietskennzeichnung
Lebensräume
Tiere
Pflanzen
Gebietsbeschreibung
Belastungen / Nutzungen
Schutzzieldokument
Link auf externe Dokumente

Objektbezeichnung:
 

Kalkmagerrasen bei Calenberg und Herlinghausen

Objektkennung:
 

DE-4521-302

Digitalisierte Fläche (ha) / (Digitize area (in hectares)):
 

22,4190

Flächenanzahl:
 

3

Biogeographische Region (Biogeographic region):
 

kontinental

Naturraum:
 

D36 - Weser u. Weser-Leine-Bergland (Niedersächsisches Bergland)

Naturräumliche Zuordnung:
 

360 - Warburger Börde, Grosslandschaft: Weserbergland

Lage des Gebietmittelpunktes:
 

Länge: O 091135 / Breite: 512848

Gebietskoordinate (x-, y-coordinate):
 

R: 2720143 / H: 5708670

Höhe über NN (height above sea level):
 

min. 162 m, max. 236 m, mitt. 194 m

Topographische Karten:
 

L4520 - Warburg

Digitalisiermaßstab (Digitize scale):
 

1:5.000

Verwaltungsgebiet (District):
 

Regierungsbezirk: Detmold
 

Kreis: Hoexter, Anteil 100 % (Nuts-Code: DEA44)



3 Lebensräume
Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
Tiere
Pflanzen
Gebietsbeschreibung
Belastungen / Nutzungen
Schutzzieldokument
Link auf externe Dokumente

Objektkennung:
 

DE-4521-302

Objektbezeichnung:
 

Kalkmagerrasen bei Calenberg und Herlinghausen

Lebensräume:
 

Wacholderbestände auf Zwergstrauchheiden oder Kalkhalbtrockenrasen (5130)
 

Fläche: 0.893 ha

 

Repräsentativität: mittlere Repräsentativität (C)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: B - gut (B)

 

Gesamtbeurteilung: mittel bis gering (C)

Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)(* bes. Bestände mit bemerkenswerten Orchideen) (6210)
 

Fläche: 4.082 ha

 

Repräsentativität: mittlere Repräsentativität (C)

 

Relative Fläche: < 2 % (C)

 

Erhaltungszustand: B - gut (B)

 

Gesamtbeurteilung: mittel bis gering (C)



4 Tiere
Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
Lebensräume
Pflanzen
Gebietsbeschreibung
Belastungen / Nutzungen
Schutzzieldokument
Link auf externe Dokumente

Objektbezeichnung:
 

Kalkmagerrasen bei Calenberg und Herlinghausen

Objektkennung:
 

DE-4521-302

Tiere (animal species):
 

Maculinea arion (Schwarzgefleckter Bläuling)
 

Größen Klasse: 11-50 Individuen

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Pop. Status: Nichtziehend

 

Begründung: Nationale Rote Liste

Argynnis aglaja (Grosser Perlmutterfalter)
 

Größen Klasse: 1-5 Individuen

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Pop. Status: Nichtziehend

 

Begründung: Nationale Rote Liste

Colias alfacariensis (Hufeisenklee-Heufalter)
 

Größen Klasse: 11-50 Individuen

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Pop. Status: Nichtziehend

 

Begründung: Nationale Rote Liste

Lacerta agilis (Zauneidechse)
 

Größen Klasse: vorhanden (ohne Einschaetzung, present)

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Pop. Status: Nichtziehend

 

Begründung: Nationale Rote Liste

Lanius collurio (Neuntöter)
 

Größen Klasse: vorhanden (ohne Einschaetzung, present)

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Pop. Status: Brut / Fortpflanzung

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: mittel - schlecht (weniger gut erh., Wherstellung. schwierig

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, innerhalb des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: mittel bis gering

Milvus milvus (Rotmilan)
 

Größen Klasse: vorhanden (ohne Einschaetzung, present)

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Pop. Status: auf dem Durchzug

 

Population: < 2 %

 

Erhaltungszustand: mittel - schlecht (weniger gut erh., Wherstellung. schwierig

 

Isolierungsgrad: Population nicht isoliert, am Rande des Verbreitungsgebiets

 

Gesamtwert: mittel bis gering

Hesperia comma (Kommafalter)
 

Größen Klasse: 6-10 Individuen

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Pop. Status: Nichtziehend

 

Begründung: Nationale Rote Liste



5 Pflanzen
Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
Lebensräume
Tiere
Gebietsbeschreibung
Belastungen / Nutzungen
Schutzzieldokument
Link auf externe Dokumente

Objektbezeichnung:
 

Kalkmagerrasen bei Calenberg und Herlinghausen

Objektkennung:
 

DE-4521-302

Pflanzen (plant species):
 

Antennaria dioica (Gemeines Katzenpfötchen)
 

Größen Klasse: 6-10 Individuen

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Begründung: Nationale Rote Liste

Asperula cynanchica (subsp. cynanchica) (Hügel-Meier)
 

Größen Klasse: 101-250 Individuen

 

Zähleinheit: keine Angabe

 

Begründung: Nationale Rote Liste



6 Gebietsbeschreibung
Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
Lebensräume
Tiere
Pflanzen
Belastungen / Nutzungen
Schutzzieldokument
Link auf externe Dokumente

Objektbezeichnung:
 

Kalkmagerrasen bei Calenberg und Herlinghausen

Objektkennung:
 

DE-4521-302

Biotopkomplex:
 

Heide, Gestrüpp, Macchia, Garrigue, Phrygana (HC08) , Geb. Anteil 17 (%)
Trockenrasen, Steppen (HC09) , Geb. Anteil 22 (%)
Feuchtes und mesophiles Grünland (HC10) , Geb. Anteil 47 (%)
Kunstforsten (z.B. Pappelbestände oder exotische Gehölze) (HC20) , Geb. Anteil 14 (%)

Kurzcharakterisierung:
 

_berwiegend westexponierte kleinere Kalkmagerrasen bei Calenberg und Dalheim. Am Kalkberg sind sie in Fettweiden eingebettet, am Fliessbach und Wolfsbusch grenzen überwiegend -cker direkt an.

Grund der Schutzwürdigkeit:
 

Kalkhalbtrockenrasen und Wacholderbestände mit guter, regionstypischer Ausprägung, die unter anderem die bedeutendste Population von Maculinea arion in Ostwestfalen beherbergen.

Kulturhist. Bedeutung:
 

Relikte der ehemals in Ostwestfalen weitverbreiteten Schafhutungen.

Verletzlichkeit / Gefährdung:
 

Natürliche Sukzession

Gebietsausweisung:
 

Die Flächengrösse (2.2) ist maschinentechnisch auf der Grundlage von Gauss-Krüger-Meridianstreifen 2 ermittelt.

Dokumentation, Management:
 

Pflege
 

Titel, Erläuterung: Opt. u. deutl. Ausweitung d. Kalkmagerrasen (Aushagerung d. Grünl., Puffer zu Ackerfl., Rodung d. Aufforst.), Beibehaltung der Beweidung.


Dokumentation
 

Titel, Erläuterung: BK-4521-901, -002, -005, -006; AG-Landschaftsökologie (1998): Erfolgskontrolle auf Kalkmagerrasen in Ostwestfalen. -unveröff. Gutachten im Auftrag des MURL.



7 Belastungen / Nutzungen
Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
Lebensräume
Tiere
Pflanzen
Gebietsbeschreibung
Schutzzieldokument
Link auf externe Dokumente

Objektbezeichnung:
 

Kalkmagerrasen bei Calenberg und Herlinghausen

Objektkennung:
 

DE-4521-302

Einflüsse und Nutzungen:
 

Anpflanzung nicht autochthoner Arten:
 

Intensität: mittel

 

Flaeche: 5 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Natürliche Entwicklungen:
 

Intensität: mittel

 

Flaeche: 20 %

 

Lage: (inside) Aktivität, Belastungsq. l. innerhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Düngung:
 

Intensität: gering

 

Flaeche: 0 %

 

Lage: (outside) Belastung u. Nutzung l. ausserhalb d. Geb.grenze

 

Belastungsart: negativ

Gebietsmanegement:
 

Kreis Hoexter



8 Schutzzieldokument
Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
Lebensräume
Tiere
Pflanzen
Gebietsbeschreibung
Belastungen / Nutzungen
Link auf externe Dokumente

Objektkennung:
 

DE-4521-302

Objektbezeichnung:
 

Kalkmagerrasen bei Calenberg und Herlinghausen

Schutzziel:
 

1. Güte und Bedeutung nach Standarddatenbogen Ziffer 4.2: Kalkhalbtrockenrasen und Wacholderbestände mit guter, regionstypischer Ausprägung, die unter anderem die bedeutendste Population von Maculinea arion in Ostwestfalen beherbergen. 2. Schutzgegenstand a) Für die Meldung des Gebietes sind ausschlaggebend Trespen-Schwingel Kalktrockenrasen (6210, Prioritärer Lebensraum) b) Das Gebiet hat darüber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 und/oder für Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie Bedeutung für Wacholderbestände auf Zwergstrauchheiden oder Kalktrockenrasen (5130) Neuntöter Schwarzfleckiger Feuerfalter Zauneidechse 3. Schutzziele a) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die für die Meldung des Gebietes ausschlaggebend sind Schutzziele/Maßnahmen für Trespen-Schwingel Kalktrockenrasen (6210) sowie Zauneidechse und Schwarzfleckigen Feuerfalter Erhaltung und Entwicklung typisch ausgebildeter orchideenreicher, kurzrasiger, lückiger bis geschlossener Kalkhalbtrockenrasen im Verbund mit thermophilen Säumen und Gebüschen, extensiv genutzten Magerwiesen und -weiden sowie den anderen Kalkhalbtrockenrasen im Beriech des Diemeltales im Kreis Höxter und in Hessen u.a. als Lebensraum für den Schwarzfleckigen Feuerfalter durch - Vermeidung eutrophierender Einflüsse, ggf. Einrichtung von Pufferzonen - Beibehaltung/Einführung einer extensiven Beweidung ohne Düngung - Vernetzung der isoliert liegenden Teilflächen möglichst durch Schafhute - ggf. Entfernung von Verbuschung und Untersagung von Aufforstungen - Umwandlung der Aufforstungen in Kalkmagerrasen - Vermeidung von Trittschäden, ggf. Lenkung von Freizeitaktivitäten b) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die darüber hinaus für das Netz Natura 2000 bedeutsam sind und/oder für Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie Schutzziele/Maßnahmen für Wacholderbestände auf Zwergstrauchheiden oder Kalktrockenrasen (5130) Erhaltung und Entwicklung von Wacholderbeständen auf Kalkhalbtrockenrasen durch - extensive Beweidung durch Schafe, zum Verbiss von aufkommenden Gehölzen nach Möglichkeit mit einer Beimischung von Ziegen. Gegebenenfalls partielle Entbuschung - Unterlassung von Düngung und Aufforstung und Vermeidung von Trittschäden, ggf. Regelung von Freizeitaktivitäten Schutzziele/Maßnahmen für Neuntöter Erhaltung und Förderung der Neuntöter-Population durch - Schutz geeigneter Lebensräume in der extensiv genutzten halboffenen Kulturlandschaft mit dornstrauchreichen Gebüschen und mageren Säumen wie Kalkhalbtrockenrasen, Magerweiden und -rasen - Entwicklung und Sicherung von Heckenstrukturen - Beibehaltung und Einführung einer extensiven Nutzung - Extensive Beweidung mit geeigneten Nutztierrassen - Verzicht auf Düngung, Vermeidung bzw. Reduzierung von Eutrophierung



9 Link auf externe Dokumente
Gebietskennzeichnung
Lage des Gebiets
Lebensräume
Tiere
Pflanzen
Gebietsbeschreibung
Belastungen / Nutzungen
Schutzzieldokument

Link(s): :
 

http://ec.europa.eu/environment/nature/natura2000/sites_hab/biogeog_regions/
http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/legaldocs/VO_DT_2004_HX-074.PDF