Inhalt:
Naturschutzgebiet Siebengebirge <SU> (SU-001K2)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Siebengebirge <SU> |
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Kennung: |
SU-001K2 |
Ort: | Bad Honnef |
Kreis: | Rhein-Sieg-Kreis |
Bezirksregierung: | Köln |
Digitalisierte Fläche: | 4.270,38 ha |
Offizielle Fläche: | 4.273,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1922 |
Inkraft: | 2005 |
Außerkraft: | 2025 |
Schutzziel: | |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-5209-0108 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Siebengebirge im Rhein-Sieg Kreis |
Link zur Karte: | BK-5209-0108 |
Objektbeschreibung: | Der nördliche Abschnitt des Gebietes umfasst weitgehend die markanten, herausragenden Vulkankuppen und Felspartien des Siebengebirges mit Löwenberg, Petersberg, Drachenfels, Wolkenburg und Großem Ölberg. Der Untergrund wird überwiegend von vulkanischen Gesteinen dominiert, die sowohl zu sauren (z.B. Trachyte) als auch basischen (z.B. Alkalibasalte) Böden verwittert sind. Der überwiegende Teil des Gebietes ist mit Wald bedeckt mit hohem Laubholzanteil. Ausgedehnte, alte Buchenwälder sind insbesondere zwischen Drachenfels und Löwenberg sowie am Petersberg, Großen Ölberg, Nonnenstomberg bis zum Weilberg erhalten. Sie lassen sich im Umfeld der Vulkankuppen dem Waldmeister-Buchenwald, stellenweise auch dem reicheren Waldgerstenbuchenwald mit Massenvorkommen von Bingelkraut zuordnen. Als besonders bemerkenswerte Waldgesellschaften sind an den Südhängen u.a. von Drachenfels, Hirschberg, Nonnenstromberg sowie den Breibergen vorkommende wärmeliebende Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder (mit Elsbeere), lindereiche Schluchtwälder (z.B. am Drachenfels, Petersberg und Großen Breiberg sowie am Nonnenstromberg) und wärmeliebende Eichenwalder (am Drachenfels). Als Relikte der großflächigen, seit langer Zeit aufgegebenen Steinbruchtätigkeit sind Schutt- und Blockschutthalden, Felswände mit Felsband- und Spaltenvegetation, wärmeliebende Gebüsche insbesondere am Drachenfels, an der Wolkenburg, am Weilberg und Stenzelberg bemerkenswert, die für zahlreiche selten und gefährdete Tier- und Pflanzenarten einer der nördlichsten Standorte im Rheinland darstellen (u.a. Gemeine Felsenbirne, Wimper-Perlgras, Astlose Graslilie, Zippammer, Mauereidechse, Schlingnatter, Goldhaar-Aster, Zaunammer). Zudem stellen die Abgrabungsgewässer u.a. am Großen Ölberg und Weilberg wertvolle Amphibienlebensräume (, Geburtshelferkröte, Kammmolch) dar. Von herausragender Bedeutung als Winterquartier und Sommerlebensraum für Fledermäuse sind die unterirdischen Stollengänge der Ofenkaulen zu nennen, die südlich des Petersberges liegen (u.a. bedeutendstes Winterquartier für Großes Mausohr in NRW). Das Gebiet entwässert fast vollständig zum Rhein hin. Die oft tief eingeschnittenen, schmalen Siefen tragen selten eine typische Auenvegetation mit Erlen- und Stieleichenhainbuchen-Auenwälder, besitzen jedoch häufig naturnahe Bachläufe und kleinflächig naturnahe Quellbereiche und Feuchtgrünland. Entlang der wärmebegünstigten unteren Hangbereiche sind zahlreiche ehemalige Weinberge und Obstgärten verbuscht. Durch Wiederaufnahme der Nutzung bzw. Pflege und Entbuschung sind stellenweise wieder wertvolle Obstwiesen und Weinbergshänge mit teilenweise wertvollem, artenreichem Magergrünland (z.B. zwischen Petersberg und Oberdollendorf) entstanden. Der südliche Abschnitt des Gebietes umfasst den naturräumlich zum Niederwesterwald gehörenden Bereich des nordrhein-westfälischen Teils des Siebengebirges. Es reicht im Süden bis an die Landesgrenze. Geologisch überwiegen in dem Bereich die devonischen Gesteine (Schluff- und Tonstein sowie Grauwacke), die zur Ausbildung von bodensauren Braunerden führen. Das Gebiet wird in diesem Abschnitt nur vereinzelt von Vulkankuppen durchstoßen. Das stark gegliederte Gebiet mit Bergkuppen und die insbesondere nach Westen hin tief eingeschnittenen Bachtälern, ist fast vollständig bewaldet. Ca. die Hälfte der Waldfläche wird von Laubwald eingenommen. Die wertvollsten Laubwaldbestände stellen die alten Hainsimsen-Buchenwälder zwischen Possberg und Hartenbruch dar. Wertvolle Waldmeister-Buchenwälder finden sich an den Berghängen der im Südosten gelegenen Vulkankuppen um Broderkonsberg, Mittelberg, Himmerich und Leyberg. Westlich des Leyberges sind alte Eichenwälder z.T. mit Kiefern und Buchen als wertvolle Vegetationseinheiten zu nennen. Im südöstlichen Bereich des Gebietes ist Staunässe verbreitet. Neben naturnahen Quellbächen mit Erlenauenwald sind Erlenbruch- und Sumpfwälder sowie bodensaure Pfeifengraswiesen von herausragender Bedeutung. Die Vulkankuppen des Leybergs, Mittelbergs und Himmerichs zeichnen sich durch Vorkommen von Blockschuttwäldern aus, die reich an Sommerlinden sind. Die Felsen und Blockhalden tragen typische Felsschutt-, -band- und - spaltenvegetation und stellen wertvolle, wärmebegünstigte Sonderstandorte dar. Das Gebiet bildet einen großen, wertvollen Bereich des NSG Siebengebirges. Hervorzuheben sind die großflächigen Hainsimsen-Buchenwälder, die naturnahen Quellbäche und Siefen sowie die kleinflächigen Vorkommen von Erlensumpf- und Auenwäldern und die Pfeifengraswiesen. Faunistisch und floristisch stellt das gesamte Siebengebirge ein herausragendes Gebiet in Nordrhein-Westfalen dar. So sind hier die einzigen Vorkommen des Steinkrebses und der Zippammer in NRW. Mehrere thermophile Pflanzenarten und Tierarten finden im Siebengebirge ihre nördliche Verbreitungsgrenze (Gemeine Felsenbirne, Wimper Perlgras, Nickende Leimkraut, Speierling, Elsbeere) Das Gebiet hat als Trittstein- und Vernetzungs- Biotop eine herausragende Bedeutung im internationalen Biotopverbund. Hauptentwicklungsziel ist Erhaltung und Optimierung eines herausragenden Gebirgszuges mit alten, ausgedehnten zusammenhängenden Buchen- und Eichenwäldern, Vulkankuppen mit Blockschuttwäldern und wärmeliebenden Gesteinsbiotopen, zahlreichen naturnahen Quellen und Bächen sowie Nasswälder , Pfeifengraswiesen, Magergrünland und Obstwiesen. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§62): | |
Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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