Objektbeschreibung: |
Das Gebiet der Auenwaelder des unteren Broeltales umfasst an
einem natuerlichen Flusslauf sehr naturnah strukturierte,
ausgedehnte Hartholzauenwaelder.
Oestlich der Broelaue grenzen Hangwaelder an, im Westen wird das
im folgenden beschriebene Gebiet von der B 478 oder im suedlichen
Teil von Viehweiden begrenzt.
Die Broel ist in diesem Auenabschnitt vollstaendig oder weitgehend
naturnah belassen. Der Fluss zeigt seine natuerliche
Ueberschwemmungsdynamik, so dass sich typische Ufer- und Flusslauf-
Strukturen wie Flachufer, felsige und lehmige Steilufer, Kies- und
Sandbaenke, Tief- und Flachwasserzonen und Inseln verschiedener
Groesse ausbilden konnten. Auf groesseren Kies- und Sandflaechen
haben sich nitrophile Staudenfluren, Rohr-Glanzgras-Roehricht,
Pestwurzfluren, lueckige, halbruderale Ufergesellschaften und
einzelne Bruchweiden, Korbweiden und Erlen angesiedelt, die je nach
Hoehenlage mehr oder weniger haeufig ueberschwemmt werden. Am Ufer
der Broel befinden sich mancherorts schoene Straussfarnbestaende.
Entlang der Broel ist ein schmaler Streifen des Hainmieren-
Erlen-Auenwaldes (Stellario-Alnetum glutinosae) ausgebildet, dem
sich ein artenreicher Stieleichen-Hainbuchen-Auenwald (Stellario-
Carpinetum) mit ueberwiegend starkem Baumholz anschliesst. Der
Hartholzauenwald ist ueber lange Strecken sehr naturnah aufgebaut
und enthaelt eine dichte, niedrigwuechsige und ausserordentlich
artenreiche Krautschicht. Stellenweise sind im Wald noch
Altarmreste sichtbar. Unter den zahlreichen alten Eichen finden
sich einige Hoehlenbaeume. Auffallend ist am Boden relativ viel
Totholz. Die Naturverjuengung besteht vor allem aus Bergahorn und
stellenweise auch Eschen. Der Hartholz-Auenwald (Stellario-
Carpinetum und Stellario-Alnetum glutinosae) suedlich
Ingersauelerhof wurde stellenweise durch Entnahme aelterer Baeume
verjuengt und ausgelichtet. Einige besonders stark ausgelichtete
Bereiche wurden mit Esche und Bergahorn aufgeforstet. Auch im
unteren Broelauen-Abschnitt sind naturnah ausgebildete Erlen- und
Stieleichen-Hainbuchen-Auwaelder durch 20-30 jaehrige Eschen-,
Erlen- und Fichtenpflanzungen ersetzt. Kleinflaechig wurde auch
Laerche und Berg-Ahorn gepflanzt.
Kleinere Gruenlandbrachen z.B. im mittleren Teil dieses Gebietes
und an der Zufahrt zum Ingersauelerhof wurden zumeist mit Erle,
lokal auch mit Bergahorn und Esche aufgeforstet. Eine groessere
Gruenlandbrache (ca. 3000 qm) nahe Ingersauelerhof und einige
kleinere Brachen im suedlichen Teil des kartierten Gebietes wurde
bisher nicht aufgeforstet. Es ueberwiegen stickstoffliebende,
brennesselreiche Hochstaudenfluren, durchsetzt oder randlich
begrenzt von einzelnen Baeumen, Straeuchern oder Strauchgruppen wie
Erlen, Schmalblattweiden und Schlehengebueschen.
Eine Fettwiese wurde suedwestlich von Ingersaueler Hof einbezogen.
Eine mit Erlen aufgeforstete Brache an der B 478 wurde wegen
schoener Vorkommen von Primula elatior und Dactylorhiza maculata
mit aufgenommen. An einer Stelle am oestlichen Hangfuss hat
sich in einem nassen Erlenwaeldchen (Quellbereiche) ein kleines
Gross-Seggenried entwickelt.
Eine NSG-Ausweisung sollte in Zusammenhang mit den uebrigen
Auwaeldern des Broeltales erfolgen. Langfristig sollte die
Umwandlung der Fichtenforste und anderer naturferner Waldbestaende
in standortgemaesse und naturnahe Auenwaelder angestrebt werden.
Zur Zeit offene Flaechen und lichte Auenwaldstellen sollten nicht
aufgeforstet werden, sondern der natuerlichen Sukzession ueber-
lassen bleiben. |